Koblenz

Abbau des Reaktordruckbehälters: Rückblick auf den spannendsten Teil des AKW-Rückbaus

Tiefblick in die Demontage: Wie Ingenieure das ehemalige AKW Schritt für Schritt zurückbauen

Im ehemaligen Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich schreitet der Rückbau weiter voran. Nachdem der Kühlturm abgebaut wurde, ist nun die Reaktorkugel und der daneben stehende Abluftkamin an der Reihe. Der Reaktordruckbehälter, wo einst die Kettenreaktion zur Energieerzeugung stattfand, wird nun sorgfältig zerlegt. Projektleiter Thomas Volmar betont die technologische Herausforderung dieses Prozesses, der mit Präzision durchgeführt wird.

Etwa 150 Mitarbeiter arbeiten in zwei Schichten im ehemaligen AKW, wobei strikte Regeln einzuhalten sind. Schutzkleidung wie Overalls und das Wechseln der Kleidung in Umkleidekabinen sind obligatorisch. Zudem dürfen Essen und Trinken nur außerhalb potenziell strahlungsbelasteter Bereiche konsumiert werden. Die Sicherheitsvorkehrungen sind für die Mitarbeiter zur Routine geworden und werden penibel eingehalten.

Im Zuge des Rückbaus werden im Inneren des Reaktordruckbehälters Leitungen, Metallteile und Kabel zerlegt, teilweise unter Wasser, um die Strahlung abzuschirmen. Diese Arbeiten erfolgen ferngesteuert mithilfe von Kameras und Robotern. Die strahlenbelasteten Teile werden passend zugeschnitten, in Metallgitterboxen verpackt und in Zwischen- und Endlagern transportiert. Laut Volmar wird die Zerlegung des Druckbehälters weitere zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen, bevor der Abriss der Betonhülle folgt.

Das ehemalige AKW-Gelände von Mülheim-Kärlich wurde bereits teilweise umgewidmet, wobei von den ehemals 350 Hektar nur noch sechs Hektar verfügbar sind. Ein Hotel im Rohbau und eine Eventhalle wurden bereits errichtet, ebenso wie eine Garagenanlage und die Ansiedlung eines Logistikunternehmens. Die Zukunft der verbleibenden sechs Hektar ist noch unklar. Das Atomkraftwerk, das 1989 in Betrieb genommen und nach nur 13 Monaten aufgrund formaler Mängel stillgelegt wurde, befindet sich somit weiter im Prozess des Rückbaus und der Umwidmung.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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