Die zwölfjährige Ukrainerin Jana Stepanenko verlor im Frühjahr 2022 infolge eines russischen Raketenangriffs ihre Beine und setzt nun ein beeindruckendes Zeichen, indem sie an einem Teil des traditionsreichen Boston-Marathons teilnimmt. Bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung im Rahmen des Marathons legte sie bereits auf Prothesen eine fünf Kilometer lange Strecke zurück. Unter dem Motto „Nichts ist unmöglich“ sammelte sie Geld für die Laufprothesen eines ebenfalls körperlich behinderten ukrainischen Soldaten.
Der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, lobte Janas Engagement und Hilfsbereitschaft. Beim eigentlichen Marathon plant die tapfere Zwölfjährige, am 15. April mindestens einen Kilometer mitzulaufen. Jana erlitt vor zwei Jahren bei einem russischen Angriff auf Kramatorsk schwerwiegende Verletzungen, die zur Amputation beider Beine führten. Durch den Beschuss am Bahnhof von Kramatorsk kamen mehr als 50 Menschen ums Leben und viele weitere wurden verletzt.
Die Prothesen, die Jana Stepanenko nun nutzt, erhielt sie in den USA, wo sie heute zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in Lwiw lebt. Diese Stadt im Westen der Ukraine wurde ihr Zufluchtsort, nachdem sie den schweren Verlust ihrer Beine und die tragischen Ereignisse hinter sich gelassen hatte. Jana ist ein Symbol für den Mut und die Entschlossenheit vieler Ukrainier, die trotz der schweren Kriegswirren ihr Leben weiterführen und anderen Menschen helfen.
Die Ukraine kämpft seit mehr als zwei Jahren gegen eine russische Invasion, die zahlreiche Opfer gefordert hat. Tausende von Menschen mussten aufgrund der Kriegshandlungen Arme oder Beine amputieren lassen, darunter auch viele unschuldige Zivilisten wie Jana Stepanenko. Ihr Engagement und ihre Teilnahme am Boston-Marathon sind ein inspirierendes Beispiel für den unerschütterlichen Willen vieler Ukrainer, sich trotz der schwierigen Umstände nicht entmutigen zu lassen.