Das Bedürfnis nach effektiverer Kita-Betreuung in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz bringt die Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Eltern und dem tatsächlichen Betreuungsangebot in Kindertagesstätten große Herausforderungen mit sich. Laut dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung benötigen 33,7 Prozent der Familien mit Kindern unter drei Jahren zusätzliche Betreuungsstunden von mindestens fünf Wochen. Bei Familien mit älteren Kindern liegt dieser Bedarf sogar bei 46,7 Prozent.
In Rheinland-Pfalz wird die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage im Bereich der Kinderbetreuung größer als im bundesweiten Durchschnitt wahrgenommen. Während deutschlandweit bei 29 Prozent der Familien mit Kleinkindern ein zusätzlicher Betreuungsbedarf von mindestens fünf Stunden pro Woche besteht, wünschen sich 37 Prozent der Familien mit älteren Kindern eine längere Betreuungszeit.
Diese Diskrepanz hat nicht nur individuelle Auswirkungen auf Kinder und Eltern, sondern wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Die Autorinnen der Studie betonen die Notwendigkeit, die Öffnungszeiten von Kindertagesstätten stärker an den Bedürfnissen der Familien auszurichten, insbesondere angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland.
Katharina Spieß, Direktorin des Institutes und Mitautorin der Studie, stellt fest: „Unter den aktuellen Bedingungen finden viele Eltern keinen geeigneten Bildungs- und Betreuungsplatz für ihre Kinder.“ Sie plädiert dafür, Betreuungslücken zu schließen, beispielsweise durch eine Mittagsbetreuung oder längere Öffnungszeiten während der Sommermonate.
Die Studie unterstreicht auch regionale Unterschiede bei den tatsächlichen, gewünschten und vertraglich vereinbarten Betreuungszeiten. Es wird betont, dass bundesweite Standards erforderlich sind, um diese Diskrepanzen zu minimieren und die Betreuungssituation für Familien in ganz Deutschland zu verbessern.