Ben Becker, der bekannte Schauspieler, Sänger und Rezitator, hat mit seiner jüngsten Inszenierung für großes Aufsehen gesorgt. Er präsentiert die religiöse Textaufführung „Todesduell“, eine Passionspredigt des britischen Dichters John Donne aus dem Jahr 1631. Diese altehrwürdige Predigt, die einst in St. Paul’s, London, im Beisein von König Charles I. gehalten wurde, thematisiert die Vergänglichkeit des Lebens und ermutigt das Publikum, den Tod nicht zu fürchten und das Leben zu feiern. Becker, der im Dezember 60 Jahre alt wurde, nutzt die Gelegenheit, um über die eigenen Vergänglichkeit nachzudenken und die Wichtigkeit der Liebe sowie der Neugier zu betonen. Er sieht in seiner Kunst oft existenzielle Fragen und beobachtet das Verhalten der Menschen, um ihnen bewusst zu machen, die Schönheit und den Wert des Daseins in schwierigen Zeiten zu schätzen.
Die Textaufführung „Todesduell“ beschäftigt sich mit einem Zusammenspiel von geistlichen und weltlichen Philosophien und hat Becker über die Jahre immer wieder begeistert. Seit 2009 hat er sich intensiv mit diesem Text auseinandergesetzt, nachdem er auf eine Aufführungsidee eines Oberspielleiters in Salzburg aufmerksam wurde. Bereits in früheren Projekten, wie der Lesung von „Judas“, hat Becker seine Zuschauer in den Bann gezogen.
Eine Einzigartige Zusammenarbeit
In dieser Inszenierung steht Ben Becker erstmals gemeinsam mit seiner Tochter, Lilith Maria Dörte Becker, auf der Bühne. Die junge Schauspielerin verkörpert einen geheimnisvollen Engel, was die Aufführung umso eindrucksvoller macht. Becker plant zudem, „Todesduell“ in verschiedenen Städten, einschließlich des Berliner Doms, aufzuführen. Seine Zielsetzung ist es, sowohl Kirchen als auch Theater als heilige Stätten für seine Lesungen zu betrachten, die einen Raum für spirituelle Reflexion bieten.
Becker selbst beschreibt „Todesduell“ als eindrucksvoll, metaphysisch und intellektuell herausfordernd. Ihm geht es dabei nicht darum, John Donne historisch darzustellen, sondern dem Text in seiner Essenz gerecht zu werden. Dabei lässt er sich von Joseph Brodskys Elegie an Donne inspirieren und hat über drei Monate an der Vorbereitung des Stücks gearbeitet. Die Inszenierung soll die Schönheit der Schöpfung und die grundlegenden Fragen nach Herkunft, Ziel und dem zwischenmenschlichen Umgang thematisieren.
Ein Blick in die Zukunft
Im Gespräch reflektiert Becker über seine eigene Beziehung zur Predigtkunst und hebt hervor, dass Predigten zur Zeit John Donnes nicht nur religiös waren, sondern auch als Plattform für den Austausch über wissenschaftliche Erkenntnisse und zeitgenössische Anliegen dienten. Durch sein aktuelles Vorhaben möchte er den Blick auf das Leben positiv verändern und den Kampf gegen Vorurteile über den Tod thematisieren.
Becker ist bekannt aus den TV-Produktionen „Schlafes Bruder“, „Comedian Harmonists“ und „Tatort“. In über 80 Film- und Fernsehproduktionen sowie zahlreichen Bühneninszenierungen hat er sich einen Namen gemacht, darunter auch „Jedermann“ in Salzburg. Er schreibt auch Kinderbücher und ist momentan in der TV-Serie „Boom Boom Bruno“ zu sehen. Mit „Todesduell“ möchte Ben Becker die Menschen dazu anregen, den Tod und das Leben in einem neuen Licht zu sehen – als eine untrennbare Einheit, die gefeiert werden sollte.
Die Premiere von „Todesduell“ findet am 4. Dezember um 20 Uhr im Prinzregententheater statt.
Für weitere Informationen über Becker und seine Projekte besuchen Sie bitte die folgenden Links: t-online.de, hallo-muenchen.de, abendzeitung-muenchen.de.