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Kampf gegen den Rechtsruck: Rheinland-pfälzische Schüler kämpfen gegen Rassismus an Schulen

Junge Stimmen gegen den Rechtsruck: Schüler berichten über ihren Schulalltag in einer Schule ohne Rassismus

Die Landesschüler*innenvertretung (LSV) aus Rheinland-Pfalz widmet sich auf ihrer 82. Landesschüler*innenkonferenz dem Thema des drohenden Rechtsrucks in Deutschland und den Schulen. Ziel der Veranstaltung ist es, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu bieten, ihre Stimme zu erheben, Ideen auszutauschen und gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Studien zufolge prägt neben dem Elternhaus auch die Schule die Ansichten von Kindern und Jugendlichen maßgeblich. Eine Umfrage der LSV in Hessen im Jahr 2022 ergab, dass 75 Prozent der Befragten bereits mit Rassismus in der Schule konfrontiert wurden.

An Schulen sind rassistische Kommentare und Erfahrungen weit verbreitet. Emma Lucke, Pressereferentin der Landesschüler*innenvertretung RLP, betont, dass rassistische Äußerungen oft in einem Graubereich liegen, während einige Kommentare klar rassistisch sind. Die Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ durch die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz stellt einen Schritt dar, um gegen Diskriminierung anzugehen und für Gleichwertigkeit, Zusammenhalt und eine demokratische Kultur zu stehen.

Die LSV fordert eine stärkere Auseinandersetzung mit dem Thema Diskriminierung im Sozialkunde-Unterricht, um Schülerinnen und Schüler frühzeitig über Parteien aufzuklären. Dieser Schritt soll dazu beitragen, dass das Thema Rassismus an Schulen mehr Aufmerksamkeit erhält. Trotz der Anstrengungen bleibt Rassismus ein strukturelles Problem, das nicht allein durch den Titel „Schule ohne Rassismus“ behoben werden kann. Es liegt in der Verantwortung der Schulen, hier aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen und eine gewaltfreie demokratische Kultur zu fördern.

Eine Trendstudie zeigt, dass in der jungen Generation ein möglicher Rechtsruck zu erwarten ist, wobei die AfD als Partei an Zuspruch gewinnt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist es entscheidend, dass das Thema Rassismus auch weiterhin im Fokus steht. Workshops auf der Landesschüler*innenkonferenz sollen dazu beitragen, die Teilnehmenden für die Thematik zu sensibilisieren und zum Nachdenken anzuregen.Die kommende Wahl zum Europaparlament ermöglicht Jugendlichen ab 16 Jahren erstmals, ihre Stimme abzugeben, was auch Einfluss auf die politische Landschaft und eventuelle Entwicklungen im Bereich des Rechtsrucks haben könnte.

Lebt in Steenfeld und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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