In den letzten Jahren hat das Eisbaden an Popularität gewonnen und zieht eine immer größere Anhängerschaft an. Die Redakteurin der Rheinpfalz begleitete Erik Schmidt, den „Pfälzer Iceman“, beim Eisbaden am Gelterswoog bei Kaiserslautern. Schmidt, ein 38-jähriger Trainer, gibt regelmäßig Kurse zum Eisbaden und zur Atemtechnik und trifft sich dort mit seinem Eisbadekumpel Marcel Seide. Der Nervenkitzel beginnt mit dem nahezu unerträglichen Schmerz beim Eintauchen in das kalte Wasser, gefolgt von einem überwältigenden Gefühl der Ruhe und Wärme.

Eisbaden ist Teil eines größeren Trends, der sich auf Kälteanwendungen wie Kaltwasserschwimmen, Kältekammern und eiskalte Duschen erstreckt. Nach Angaben von sportkardiologie.de hat sich diese Praxis zu einem Lifestylekonzept entwickelt, das mit einer Vielzahl von Gesundheitsvorteilen in Verbindung gebracht wird.

Gesundheitliche Vorteile des Eisbades

Die Auswirkungen des Eisbades auf das Herz-Kreislauf-System sind vielfältig. Kälte führt zu einer Umverteilung des Blutflusses von der Haut zur Körpermitte und kann die Produktion von Stresshormonen wie Adrenalin und Kortison anregen. Dies kann kurzfristig zu Erhöhungen des Blutdrucks und möglichen Rhythmusstörungen führen. Langfristig gewöhnt sich der Körper jedoch an die Kälte, was positive Auswirkungen auf die Gefäßreaktionen hat und die Durchblutung durch die Ausschüttung von entzündungshemmenden Stoffen und Endorphinen gefördert wird.

Die gesundheitlichen Wirkungen des Eisbades sind zwar vielversprechend, jedoch noch nicht durch umfassende Studien ausreichend belegt, wie gesundheit.de anmerkt. Kleinere Studien zeigen uneinheitliche Ergebnisse zu den Vorteilen für das Herz-Kreislauf- und Gefäßsystem sowie den Stoffwechsel. Es wird über eine mögliche Verbesserung der Insulinempfindlichkeit und eine Reduzierung der Insulinresistenz bei regelmäßiger Kälteanwendung berichtet.

Psychische Vorteile und Risiken

Eisbaden könnte nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche stärken. Berichte über positivere Stimmung und geringe Anfälligkeit für Erkältungen sind häufig unter den Praktizierenden. Die Ausschüttung von Botenstoffen und Hormonen wie Adrenalin, Noradrenalin, Endorphinen und Serotonin wird als Grund für diese Effekte angesehen, insbesondere bei Menschen mit Depressionen und Angststörungen.

Die Risiken des Eisbades sind jedoch nicht zu unterschätzen. Bei gesundheitlichen Vorerkrankungen, wie einem schwachen Herzen oder Bluthochdruck, wird von dieser Praxis abgeraten. Außerdem können Kälteexpositionen Atemprobleme und Kreislaufprobleme verursachen. Um das Risiko zu minimieren, wird eine langsame Gewöhnung an die Kälte sowie eine vorherige sportkardiologische Untersuchung empfohlen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Eisbaden eine Vielzahl von potenziellen Vorteilen für die körperliche und psychische Gesundheit bietet, während gleichzeitig auf die wichtigen Sicherheitshinweise geachtet werden muss. Die Neugier und das Bedürfnis nach neuen Gesundheitstrends werden dabei sicherlich auch in Zukunft das Eisbaden zu einem faszinierenden Thema machen.