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Hoher Krankenstand in Rheinland-Pfalz: Über zwei Wochen Fehltage pro Arbeitnehmer

Im ersten Halbjahr 2024 waren mehr als 52 Prozent der Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz krankgeschrieben, was mit über zwei Arbeitswochen Fehlzeiten einen hohen Krankenstand zeigt und die Dringlichkeit von Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung unterstreicht.

Hoher Krankenstand in Rheinland-Pfalz: Was dahinter steckt

MAINZ. Im ersten Halbjahr 2024 zeigten die Krankenstände unter den Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) und der DAK in Rheinland-Pfalz besorgniserregende Zahlen. Über zwei Arbeitswochen pro Arbeitnehmer waren die Beschäftigten krankgeschrieben, was einen stabilen Trend im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese Entwicklung fordert Unternehmen und Verantwortliche dazu auf, aufmerksam zu werden und proaktive Gesundheitsstrategien zu entwickeln.

Ursachen für die hohe Krankheitsrate

Die häufigsten Gründe für eine Krankmeldung sind Atemwegserkrankungen, wie Erkältungen und Grippe, die durchschnittlich 2,6 Fehltage pro Versicherte verursachten. Dies liegt signifikant über dem bundesweiten Durchschnitt von 2,3 Fehltagen. Auch psychische Erkrankungen rücken verstärkt in den Vordergrund und führten zu 1,8 Fehltagen, was ebenfalls dem deutschen Standard entspricht. Muskel- und Skeletterkrankungen, darunter Rückenschmerzen, nehmen mit 1,5 Fehltagen den dritten Platz ein. Die Zahlen verdeutlichen, dass neben physischen Erkrankungen auch psychische Belastungen einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit der Arbeitnehmer haben.

Vergleich mit vorherigen Jahren

Die Statistiken der TK belegen, dass die Fehltage im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum ersten Coronahalbjahr 2020, wo der Durchschnitt bei 8,5 Tagen lag, deutlich höher sind. Dies verdeutlicht eine signifikante Veränderung in der Krankenstandsdynamik der letzten Jahre. Während zuvor Corona-Infektionen in den Praxen häufige Erkrankungen waren, verursachten diese im aktuellen Auswertungszeitraum im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Fehltage.

Ein besonderer Fokus auf die betriebliche Gesundheit

Die hohen Krankenstände sind eine klare Aufforderung an die Arbeitgeber und die Gesellschaft, den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ernster zu nehmen. Rainer Lange, der Landeschef der DAK-Gesundheit, betont, dass ein direktes Interesse an der Gesundheit der Mitarbeiter i. d. R. auch den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens steigern kann. Die demographische Entwicklung wird zudem eine zunehmende Arbeitsbelastung und den Anteil älterer Arbeitnehmer mit sich bringen, sodass präventive Maßnahmen nicht länger aufgeschoben werden sollten.

Die Rolle von Daten und deren Analyse

Die Auswertungen, die vom IGES Institut durchgeführt wurden, basieren auf Daten von fast 149.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Rheinland-Pfalz. Die TK hat darüber hinaus Daten von 5,7 Millionen versicherten Erwerbspersonen in Deutschland ausgewertet. Anhand dieser Fakten wird klar, dass Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung unerlässlich sind, besonders angesichts der gestiegenen Krankheitsraten und der Veränderungen in der Altersstruktur der Arbeitnehmer.

Die nächste Schritte für die Zukunft

Die Entwicklungen in Rheinland-Pfalz und den bundesweiten Krankenständen werfen ein Licht auf die Herausforderungen, vor denen viele Unternehmen stehen. Es ist unerlässlich, dass Arbeitgeber jetzt handeln und systematische Gesundheitsstrategien implementieren, um sowohl das Wohlbefinden der Mitarbeiter als auch die Betriebseffizienz langfristig zu sichern. Die Forderung nach einer besseren Gesundheitsförderung könnte nicht dringlicher sein.

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