Die harten Fakten zur Klimakrise sind unübersehbar: Die anhaltende Hitze betrifft besonders Städte, die zunehmend unter dem hohen Anteil versiegelter Flächen leiden. Laut dem neuen „Hitze-Check“ der Deutschen Umwelthilfe (DUH), der 190 deutsche Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern untersucht hat, mangelt es in vielen Ballungsräumen an wichtigen Grünflächen, die als natürliche Kühlung wirken könnten.
Hitze-Check: Ein alarmierendes Ergebnis
Die DUH hat in ihrem Bericht detailliert analysiert, wie gut die verschiedenen Städte auf die Herausforderungen durch die Klimakrise vorbereitet sind. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen zwei Hauptkriterien: der Anteil an versiegelten Flächen und das sogenannte Grünvolumen. Letzteres umfasst nicht nur die Größe der Grünflächen, sondern auch deren Qualität – etwa ob dort schattenspendende Bäume wachsen oder nur Rasenflächen vorhanden sind.
Städte und ihre Bewertung
Der Bericht zeigt, dass weniger als die Hälfte der untersuchten Städte eine positive Beurteilung erhält. Nur 84 Städte, darunter Detmold, Potsdam und sogar die Metropole Berlin, erhalten die grüne Karte. Diese verfügen über eine niedrige Versiegelung von weniger als 45 Prozent und ein hohes Grünvolumen. Dagegen erhalten 24 Städte eine rote Karte, was auf eine alarmierende Situation hinweist, wie zum Beispiel Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz mit fast 60 Prozent versiegelter Fläche.
Die Forderungen nach mehr Grün
Die DUH kritisiert die unzureichenden Maßnahmen zur Bekämpfung des Flächenverbrauchs. „Wir versiegeln immer noch zu viel“, sagt Barbara Metz, die Bundesgeschäftsführerin der DUH. Der tägliche Verlust an unversiegeltem Boden durch neue Straßen und Gebäude übersteigt derzeit 50 Hektar. Die Umwelthilfe fordert ein verbindliches gesetzliches Ziel, um diese Flächenversiegelung bis spätestens 2035 zu stoppen. Selbstverständlich spielt die Schaffung und Erhaltung von Grünflächen eine zentrale Rolle. „Grün ist nicht gleich Grün“, betont Metz und spricht sich für eine umfassende Begrünung in den Städten aus.
Hitzeschutzstrategien sind notwendig
Die heute präsentierte Hitzeschutzstrategie der Bundesbauministerin Klara Geywitz zielt auf eine Verbesserung der städtischen Infrastruktur ab. Vorschläge wie die Schaffung von mehr Parks und grünen Dächern sollen dazu beitragen, die Temperaturen in den Städten zu senken. Doch die Umsetzung dieser Strategien hängt wesentlich von der finanziellen Unterstützung ab.
Finanzielle Herausforderungen der Kommunen
Nach der Vorstellung der Hitzeschutzstrategie wurde deutlich, dass vielen Städten die Ressourcen fehlen, um die erforderlichen Änderungen voranzutreiben. Katja Dörner, Oberbürgermeisterin von Bonn, äußerte in einem Interview, dass bereits existierende Hitzeaktionspläne „Papiertiger“ bleiben, sofern keine ausreichenden Mittel zur Verfügung stehen. Die Präsidentin des Sozialverbands VDK, Verena Bentele, fordert ebenfalls mehr finanzielle Unterstützung für die Ausstattung von Bildungseinrichtungen und anderen sozialen Einrichtungen mit Klimaanlagen.
Fazit: Eine gemeinsame Herausforderung
Die Herausforderungen durch die Klimakrise verlangen ein gemeinsames Handeln. Während die Ergebnisse des Hitzeschutz-Checks alarmierend sind, bleibt die Hoffnung, dass durch verstärkte öffentliche Diskussion und rechtliche Maßnahmen ein Umdenken einsetzt. Die Deutsche Umwelthilfe plant, ihren Hitze-Check regelmäßig zu aktualisieren, um Fortschritte und Mängel zu dokumentieren.
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