Die Menschheit hat im Weltraum sichtbare Spuren hinterlassen, die nun eine neue Dimension der Aufmerksamkeit erfordern. Diese Hinterlassenschaften, darunter abgestürzte Raumsonden, defekte Landemodule, Rover und sogar menschliche Besitztümer wie die berühmten Moonboots von Neil Armstrong und Buzz Aldrin, steigen nicht nur in ihrer Zahl, sondern zeigen auch die Geschichte der Raumfahrt. Aktuelle Schätzungen sprechen von fast zehntausend Tonnen irdischen Materials auf dem Mars, zusammengetragen aus insgesamt 16 Raumfahrtmissionen, die in den letzten fünf Jahrzehnten durchgeführt wurden. Diese Relikte sind nicht nur technische Überbleibsel, sondern sie sind für eine interdisziplinäre Gruppe amerikanischer Wissenschaftler von großer kultureller und historischer Bedeutung.
In der Fachzeitschrift „Nature Astronomy“ haben die Experten die Forderung aufgestellt, diese Objekte als archäologische Funde und Teil des menschlichen kulturellen Erbes zu betrachten. Besonders prägnant sind die Argumente dafür, dass die auf dem Mars zurückgelassenen Artefakte den ersten Schritt der Menschheit zur Erforschung eines anderen Planeten symbolisieren. Zu den bedeutendsten Orten zählen das Landungsgebiet der Apollo-11-Mission und der Einschlagkrater der sowjetischen Luna-2-Mission auf dem Mond. Diese Stätten und ihre Artefakte stellen somit ein wertvolles Welterbe dar, das in Zusammenhang mit der Migrationsgeschichte des Homo sapiens steht, wie [FAZ] berichtet.
Die Gefahren für das Weltraumerbe
Allerdings ist das Weltraumerbe gefährdet. Verwitterung, Meteoriteneinschläge, Abstürze und neue Raumfahrtmissionen drohen, auch inakzeptable Schäden zu verursachen. Die NASA hat angeordnet, dass zukünftige Missionen in einem respektvollen Abstand von den historischen Apollo-Landestellen arbeiten sollten, um diese wertvollen Stätten zu schützen. Der Appell der Wissenschaftler geht über einfache Vorsichtsmaßnahmen hinaus; er fordert einen Umdenkprozess über den Umgang mit Weltraummüll.
Dieser Müll wird häufig als „Weltraumtrash“ bezeichnet, zu dem auch Hitzeschilde, Fallschirme und defekte Satelliten gehören. Auf dem Mars liegen zahlreiche Landegeräte, die nach ihrer Landung in der dünnen Atmosphäre vor Ort verbleiben. Besondere Besorgnis besteht über die Skycranes, die Rover wie Curiosity und Perseverance absetzen. Diese Geräte fliegen nach ihrem Zweck etwa 700 Meter weit und stürzen dann ab, wobei Raketentreibstoff freigesetzt werden kann und möglicherweise den Marsboden kontaminiert, so [Planetary].
Kulturelles Erbe oder Müll?
Das interdisziplinäre Forschungsteam, bestehend aus Archäologen, Anthropologen, Astronomen und Geologen, malt ein Bild von diesen Objekten als kulturelles Erbe, dessen Dokumentation und Schutz von enormer Wichtigkeit ist. Die erste menschengemachte Spur auf einem anderen Planeten wurde bereits 1971 hinterlassen, als eine sowjetische Raumsonde auf dem Mars zerschellte. Seither folgten mindestens 15 weitere Missionen, die viele technische Geräte und Landemodule umfassten. Im Gegenzug birgt diese Vielzahl an Relikten auch die Gefahr, dass sie als Schrott abgetan werden, was [1und1.de] als unverzeihlich ansieht.
In einer fortschrittlichen Sichtweise könnte das Weltraumerbe nicht nur als historische Stätte betrachtet werden, sondern auch als potenzielle Ressourcen für zukünftige Missionen. Während einige Experten Recycling im Orbit als unpraktisch erachten, könnte die Idee einer verantwortungsvollen Erhaltung und Nutzung in der nächsten Phase der Raumfahrt eine Schlüsselrolle spielen.
Es ist absehbar, dass die Diskussion um den Weltraummüll und das Erbe der Menschheit im All an Fahrt gewinnen wird. Die Verantwortung für die Hinterlassenschaften im Weltraum bleibt jedoch unklar, da der Weltraumrecht von 1967 besagt, dass kein Land im Weltraum einem Staat gehört. Die Herausforderungen sind somit groß und benötigen ein gemeinsames Vorgehen, um die kulturellen Relikte der Menschheit zu schützen und für kommende Generationen zu bewahren.