Kriminalität und JustizRheinland-Pfalz

DFL vs. Bremen: Wer trägt die Kosten für Polizeieinsätze bei Fußballspielen? Bundesverfassungsgericht prüft

Wer muss für Polizeieinsätze bei Fußballspielen zahlen? Die brisante Klage und ihre Auswirkungen auf Rheinland-Pfalz.

Die Stadt Bremen strebt an, die Mehrkosten für Polizeieinsätze bei Fußballspielen der DFL zu teilweise zu verrechnen, was derzeit vor dem Bundesverfassungsgericht geprüft wird. Dieser Rechtsstreit betrifft nicht nur Bremen, sondern könnte auch Auswirkungen auf Rheinland-Pfalz haben, da Fußballspiele in beiden Regionen jährlich erhebliche Kosten verursachen. Die Sicherheitsmaßnahmen bei Fußballspielen verursachen jedes Jahr Ausgaben in Millionenhöhe, und während die Vereine für die Sicherheit innerhalb des Stadions verantwortlich sind, fallen die Kosten für Polizeieinsätze außerhalb des Stadions dem Land zu.

Besonders riskante Spiele erfordern einen erheblichen Aufwand von Seiten der Einsatzkräfte, was zu höheren Kosten führt. In einigen Ländern beteiligen sich die Ligen oder Vereine an diesen Kosten, während in Deutschland alles vom Steuerzahler getragen wird. Bremen beabsichtigt, die Vereine bei Hochrisikospielen zur Kasse zu bitten und änderte 2014 entsprechend seine Gebührenordnung. Diese Regelung bezieht sich auf Veranstaltungen, die gewinnorientiert sind und an denen mehr als 5.000 Teilnehmer erwartet werden.

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Die Deutsche Fußballliga (DFL) widersetzt sich dieser Regelung und argumentiert, dass die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in den Händen der Polizei liegen sollte. Der langjährige Rechtsstreit zwischen Bremen und der DFL wird nun vor dem Bundesverfassungsgericht verhandelt, dessen Urteil wegweisend sein wird. Die Frage, wer die Kosten für Polizeieinsätze bei Fußballspielen tragen soll, könnte sich möglicherweise auch auf Rheinland-Pfalz auswirken.

In Rheinland-Pfalz beliefen sich die Kosten für Polizeieinsätze bei diversen Fußballspielen in der Saison 2022/23 auf etwa 4,6 Millionen Euro, wobei der 1. FC Kaiserslautern die Hälfte dieser Kosten trug. Die aktuelle Saison wird voraussichtlich mit etwa 2,4 Millionen Euro zu Buche schlagen, wobei erneut der 1. FC Kaiserslautern die höchsten Kosten verursacht. Das Land Rheinland-Pfalz plant ebenfalls, die Organisatoren von Spielen an den Kosten zu beteiligen und unterstützt die Schaffung einer Gebührenregelung, doch bevor dies geschieht, wird das Urteil des Bundesverfassungsgerichts abgewartet, um eine einheitliche Regelung über alle Bundesländer hinweg zu gewährleisten.

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Lebt in Steenfeld und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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