Die geplante Schließung des Zeller Krankenhauses, Klinikum Mittelmosel, sorgt für erhebliche Proteste in der Bevölkerung. Laut der Rhein-Zeitung begannen die Gerüchte über die Schließung bereits im August 2024. Die offizielle Entscheidung zur Schließung wurde Anfang September 2024 getroffen, was zu einem heftigen Aufschrei in der Gemeinde führte.
Die Schließung des Zeller Krankenhauses bedeutet, dass die zukünftige stationäre Versorgung im Kreis Cochem-Zell ausschließlich im Krankenhaus in Cochem stattfinden wird. Zusätzlich ist in Zell eine Zentralisierung sowie der Ausbau der ambulanten Versorgung in einem neuen Gesundheitszentrum geplant.
Details zur Schließung
Gemäß dem SWR wird das Krankenhaus in Zell als Teil der Neustrukturierung der medizinischen Versorgung im Kreis Cochem-Zell geschlossen. Die Katharina Kasper Gruppe hat im Kreistag die Pläne vorgestellt, wonach Patienten in Zukunft für Krankenhausbehandlungen nach Cochem oder Wittlich umgeleitet werden müssen. Das Krankenhaus hat in den letzten 20 Jahren ein Defizit von 47 Millionen Euro angehäuft, was als Hauptgrund für die Schließung des stationären Bereichs angeführt wird.
Um die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten, wird Zell in ein medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) umgewandelt. Es sind zudem Pläne vorgesehen, eine Kurzzeitpflege mit 40 Betten einzurichten. Leichtere Notfälle können in Zell bis 22 Uhr ambulant versorgt werden, während schwerere Notfälle in die Kliniken nach Cochem oder Wittlich verlegt werden müssen. Gleichzeitig soll der ambulante Bereich, einschließlich eines ambulanten OP-Zentrums, ausgebaut werden.
Die Sorge um die Zukunft der 230 Mitarbeiter des Krankenhauses bleibt ungeklärt, da es derzeit keine Informationen zur möglichen Übernahme in neue Strukturen gibt. Bürgermeister Jürgen Hoffmann (FDP) und Landrätin Anke Beilstein (CDU) fordern Nachbesserungen bei der Notfallversorgung. Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) hat angekündigt, dass ein weiterer Rettungswagen zur Verfügung gestellt werden soll.
Bei der Präsentation der Schließungspläne gab es Buhrufe aus dem Publikum und rund 200 Menschen demonstrierten gegen die Entscheidung. Vor zwei Wochen protestierten etwa 1.000 Zeller für den Erhalt des Krankenhauses.