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Ungewisse Zukunft: Cyberbunker in Traben-Trarbach sucht neuen Besitzer

Der Cyberbunker in Traben-Trarbach an der Mosel ist weiterhin in einer ungewissen Zukunft. Nachdem die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben ihre Absage zur Übernahme der Anlage gemacht hat, sucht nun das Land Rheinland-Pfalz als Eigentümer nach einem potenziellen Käufer, wie vom zuständigen Landesamt für Steuern in Koblenz mitgeteilt wurde. Es gab bereits mehrere unverbindliche Kaufinteressenten, jedoch gibt es derzeit keine favorisierten potenziellen Käufer.

Der Bunker wurde im Herbst 2019 als illegales Rechenzentrum für kriminelle Aktivitäten im Darknet enttarnt. In einem umfangreichen Gerichtsverfahren wurden die Betreiber verurteilt, und seit letzten September ist das Land Rheinland-Pfalz Eigentümer des gesamten 13 Hektar großen Grundstücks, einschließlich des Bunkers und der darüberliegenden Gebäude.

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Es wird angestrebt, die gesamte Anlage zu ihrem vollen Wert zu verkaufen, wobei derjenige den Zuschlag erhält, der das beste Kaufangebot vorlegt. Die genaue Verkaufssumme ist jedoch noch unklar, da die Bewertung einer solchen speziellen Immobilie wie des Cyberbunkers eine Herausforderung darstellt und ein umfassendes Nutzungskonzept erfordert.

Für die Stadt und die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach wäre es wünschenswert, dass die Anschlussnutzung des Bunkers den strategischen Interessen und der Wirtschaftsförderung der Region entspricht. Es gab bereits unterschiedliche Nutzungsvorschläge für den Bunker, von einem Käselager bis hin zu einem Bunkerhotel. Die Veräußerung der Immobilie wird zeitnah angestrebt, wobei jedoch kein genaues Zeitfenster bestimmt werden kann.

Der Cyberbunker, einst Standort des Amtes für Geoinformationswesen der Bundeswehr, war Zentrum für fast 250.000 illegale Aktivitäten, darunter Drogengeschäfte, Datenhandel und Cyberangriffe. Die Bande, welche den Bunker betrieb, wurde vor Gericht gestellt und verurteilt. Die US-amerikanische Medienplattform Netflix widmete dem Cyberbunker eine Dokumentation, die dessen kriminelle Machenschaften beleuchtet.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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