Tausende Menschen haben sich in Berlin erneut anlässlich des palästinensischen Gedenktages Nakba versammelt. Die Polizei sprach am Samstagabend von rund 6200 Demonstranten, obwohl ursprünglich nur etwa 2000 Teilnehmer erwartet worden waren. Der Protestzug mit dem Titel „Palestine will be free“ führte die Teilnehmer vom Oranienplatz in Kreuzberg zum Roten Rathaus.
Während der Demonstration gab es vereinzelt gewalttätige Vorfälle, darunter Böllerwürfe und Zünden von Pyrotechnik, was zu mehreren Unterbrechungen des Zuges führte. Die Polizei war mit etwa 500 Einsatzkräften vor Ort und nahm einige Teilnehmer fest, um ihre Identität festzustellen. Transparente wurden verknotet und Regenschirme aufgespannt, um die Dokumentation von Vorfällen zu erschweren.
Die Demonstranten zeigten ihre Solidarität mit Palästina durch das Tragen von palästinensischen Flaggen und das Zeigen von Schildern mit Forderungen wie „Stoppt den Genozid in Gaza“. Rufe nach „Free Palestine, Free Gaza“ waren Teil der Sprechchöre. Die Polizei hatte im Vorfeld Auflagen für die Demonstration erlassen, die unter anderem Gewaltverherrlichung und die Verwendung von Symbolen terroristischer Organisationen untersagten.
Der Nakba-Gedenktag am 15. Mai erinnert an die Flucht und Vertreibung Hunderttausender Palästinenser im ersten Nahostkrieg 1948 nach der Staatsgründung Israels. Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 finden in Berlin wöchentlich Demonstrationen statt. Die Berliner Staatsanwaltschaft verzeichnet eine hohe Anzahl von Verfahren im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg, darunter Straftaten bei Demonstrationen wie Volksverhetzung, Sachbeschädigung und Beleidigung.
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