In Los Angeles bleibt die Situation dramatisch: Die Zahl der Todesopfer in den aktuellen Brändern ist auf 24 gestiegen. Diese verheerenden Feuer werden durch stärkere Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h weiter angeheizt. Diese Winde machen die Löscharbeiten besonders schwierig, da das Wasser oft in der Luft verweht wird, bevor es den Boden erreicht. Feuerwehrleute arbeiten in extremen Schichten von bis zu 36 Stunden, um den wütenden Flammen Herr zu werden. Der US-Wetterdienst hat bereits vor „extremer“ Feuergefahr gewarnt und prognostiziert für Dienstag eine zusätzliche Stärkung der Windverhältnisse, die die Bekämpfung der Feuer weiter gefährden könnte, berichtet die Remszeitung.

Trotz der unberechenbaren Feuerwetterbedingungen haben die Schulen im Raum Los Angeles am Montag wieder geöffnet. Die Brände haben bereits über 100 Quadratkilometer Land verwüstet und mehr als 180.000 Menschen zur Flucht gezwungen. Im Fokus der Gefahr stehen auch bedeutende kulturelle Stätten, wie die Villa Aurora und das Thomas-Mann-Haus. Die Villa Aurora, einst Heimat des Schriftstellers Lion Feuchtwanger, befindet sich in direkter Gefahrenzone, während das Thomas-Mann-Haus, nur etwa zehn Kilometer entfernt, ebenfalls bedroht ist.

Kulturelle Stätten und Evakuierungen

Laut Markus Klimmer, dem Vorstandsvorsitzenden des Trägervereins der Villa Aurora, ist die gesamte Nachbarschaft um das Gebäude abgebrannt, jedoch ist die Villa selbst äußerlich unversehrt geblieben. Für das Thomas-Mann-Haus sind derzeit mögliche Schäden nicht auszuschließen, da ein Inspektion aufgrund der Gefahrenlage zurzeit nicht möglich ist. Alle Stipendiaten und Mitarbeiter des Thomas-Mann-Hauses sind in Sicherheit und in einem Hotel untergebracht. Dasselbe gilt nicht für die Villa Aurora, wo ein Mitarbeiter zwar einige Gegenstände retten konnte, jedoch die meisten verloren gingen. Um Plünderungen vorzubeugen, plant der Trägerverein, die Gebäude durch Sicherheitsdienste schützen zu lassen, sobald dies möglich ist, betont Der Spiegel.

Die Waldbrände in Kalifornien sind nicht nur auf Wetterbedingungen zurückzuführen. Laut einer Analyse, die in einem Bericht von ZDF veröffentlicht wurde, erhöhen Klimafaktoren wie anhaltende Trockenheit und der Klimawandel die Intensität und Häufigkeit von Bränden erheblich. Extremwetterereignisse und rekordhohe Temperaturen sind zu einem immer häufigeren Teil des Lebens in Kalifornien geworden, was die Anfälligkeit für solche Katastrophen verstärkt. Clare Nullis von der WMO betont, dass die globalen Temperaturen drastisch gestiegen sind, was zur Zunahme und Intensität der Waldbrände in den letzten zwei Jahrzehnten geführt hat.

Die Hitze des vergangenen Jahres und die Trockenheit sind ein direktes Ergebnis dieser Entwicklungen. Dr. Christopher Reyer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung erklärt, dass Brände ein natürlicher Teil vieler Ökosysteme sind, doch die gegenwärtigen Bedingungen zeichnen sich durch eine besorgniserregende Intensität aus, die auf den fortschreitenden Klimawandel zurückzuführen ist.