In Würzburg kam es am Samstagabend zu einem gewalttätigen Vorfall in einer Gemeinschaftsunterkunft, bei dem ein 37-jähriger Mann in Untersuchungshaft genommen wurde. nach einem Streit zwischen den Beteiligten, zu denen auch ein 23- und ein 25-Jähriger zählten, eskalierte die Situation erheblich. Der 37-Jährige schlug einem der beiden mit einem Gegenstand auf den Kopf und versuchte, mit einem Küchenmesser auf den 23-Jährigen loszugehen. Während des Handgemenges brachten der 23- und der 25-Jährige den Angreifer zu Boden, um Schlimmeres zu verhindern. Beide Männer erlitten dabei leichte Verletzungen durch das Messer. Der Haftbefehl gegen den 37-Jährigen wurde wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung erlassen, und er befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft, wie die PNP berichtet.

Bei diesem Vorfall handelt es sich nicht um einen Einzelfall. So wurde in einem Hostel in der Stadt erst im Oktober ein 42-jähriger Deutscher von einem anderen Gast – einem 54-jährigen Slowaken – mit einem Messer getötet. Der Angriff ereignete sich im Gemeinschaftsraum des Babelfish Hostels, wo der Täter das Küchenmesser, das dort lag, verwendete. Trotz schneller Alarmierung durch einen anderen Gast, die Polizei und Rettungsdienst begegnete, verstarb das Opfer noch am Tatort. Der Täter wurde daraufhin im Umfeld des Hostels festgenommen und sitzt wegen dringenden Mordverdachts in Untersuchungshaft, wie Merkur berichtet.

Hintergrund der Messergewalt

Messerangriffe sind ein wiederkehrendes Thema in der öffentlichen Diskussion, vor allem in Verbindung mit Migration und Kriminalität. Experten weisen jedoch darauf hin, dass es keinen kausalen Zusammenhang zwischen Messergewalt und der Staatsangehörigkeit der Täter gibt. Dies ergibt sich aus einer Studie der Kriminologischen Zentralstelle, die einen Zeitraum von 2013 bis 2018 in Rheinland-Pfalz untersuchte. Die Analyse ergab, dass es keinen signifikanten Unterschied in Bezug auf die Staatsangehörigkeit der verurteilten Personen gab. Zudem entfallen Zufallsopfer bei Messerangriffen auf weniger als 5 Prozent der Fälle, was darauf hinweist, dass oft Täter und Opfer sich bereits kannten.

Die mediale Berichterstattung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Studien zeigen, dass über Straftaten mit Flüchtlingen und Migranten intensiver berichtet wird, trotz der Tatsache, dass die Polizeilichen Kriminalstatistiken lediglich Tatverdächtige erfassen und keine bundesweiten Statistiken zu Gerichtsurteilen bei Messerangriffen existieren. Dirk Baier von der Hochschule Zürich betont, dass Staatsangehörigkeit nicht mit Kriminalität korreliert. Dennoch beeinflussen Ängste vor Fremden die Wahrnehmung von Messerangriffen, was von verschiedenen Kriminologen bestätigt wurde, so dass die Diskussion rund um das Thema Messergewalt nach wie vor von vielen Faktoren bestimmt wird, wie auch BR ausführlich darstellt.