Bernhard Vogel, der bekannte CDU-Politiker und ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen, ist am 3. März 2025 im Alter von 92 Jahren verstorben. Die Nachricht über seinen Tod wurde von der CDU Rheinland-Pfalz und der Konrad-Adenauer-Stiftung bestätigt. Vogel hinterlässt ein bedeutendes politisches Erbe und gilt als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der deutschen Nachkriegspolitik.
Vogel wurde am 19. Dezember 1932 in Göttingen geboren und wuchs in Gießen auf. Seine politische Karriere begann in den 1960er-Jahren, als er eng mit Helmut Kohl zusammenarbeitete. 1967 wurde er Kultusminister in Rheinland-Pfalz und steuerte den Übergang von der konfessionellen Schule zu einer christlichen Gemeinschaftsschule.
Rekordverdächtige Amtszeiten
1974 übernahm er den Vorsitz der CDU in Rheinland-Pfalz und wurde 1976 Ministerpräsident, nachdem er sich innerparteilich gegen Heiner Geißler durchsetzte, den favorisierten Kandidaten von Helmut Kohl. Mit insgesamt 23 Jahren Amtszeit in Mainz und Erfurt hält Vogel den Rekord für die längste Ministerpräsidenten-Amtszeit in diesen Bundesländern. Seine Amtszeiten bezeichnete er als „Wagnis“ und „Abenteuer“.
1988 trat er nach einem gescheiterten Machtkampf gegen Hans-Otto Wilhelm von seinem Amt als Ministerpräsident zurück. In der Folge übernahm er 1993 den Vorsitz der Konrad-Adenauer-Stiftung, den er bis 2009 innehatte. Seine politische Laufbahn fand nach der Wiedervereinigung ihren weiteren Höhepunkt, als er 1992 zum Ministerpräsidenten von Thüringen gewählt wurde. Er setzte seinen politischen Werdegang bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2003 fort.
Wichtige Ereignisse und Vermächtnis
Während seiner Amtszeiten prägten ihn wichtige Ereignisse wie die Flugtagkatastrophe 1988 in Ramstein und der Amoklauf von 2002 in Erfurt, die ihn als Politiker vor große Herausforderungen stellten. Norbert Lammert, der aktuelle Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, würdigte seinen Beitrag zur demokratischen Streitkultur und zum Zusammenwachsen Deutschlands.
Bernhard Vogel bleibt in Erinnerung als der einzige Ministerpräsident, der in zwei Bundesländern amtierte und die politischen Geschicke beider maßgeblich beeinflusste. Er hinterlässt neben seiner politischen Karriere auch persönliche Erinnerungen als jüngerer Bruder von Hans-Jochen Vogel, dem ehemaligen Justizminister und SPD-Parteivorsitzenden, der 2020 verstorben ist. Die Trauer um Bernhard Vogel wird von vielen Seiten geäußert, und sein Beitrag zur politischen Landschaft ist unvergessen.
- Geboren: 19. Dezember 1932 in Göttingen
- Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz (1976-1988)
- Ministerpräsident von Thüringen (1992-2003)
- Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung (1993-2009)
Weitere Details über sein Leben und Wirken können in den Berichten von Tagesschau, Spiegel und Volksfreund gefunden werden.