Eine Umfrage des SWR unter den Parteien in Rheinhessen und an der Nahe hat gezeigt, dass die Kandidierenden für die Kommunalwahl vermehrt Anfeindungen erleben. Michael Simon, Spitzenkandidat der SPD im Kreis Bad Kreuznach, wurde vor drei Wochen in einer Kneipe in der Nordpfalz körperlich angegriffen, was zu einer Verletzung seines Fingers führte. Verbale Attacken gegen Kommunalpolitiker sind laut Simon an Infoständen zur Norm geworden, was von einem hohen Maß an „diffuser Unzufriedenheit“ in der Bevölkerung zeugt.
Die AfD in Mainz berichtet ebenfalls von einem tätlichen Angriff auf einen Wahlkampfstand in der Mainzer Fußgängerzone, bei dem ein Sicherheitsmitarbeiter verletzt wurde. In Lerchenberg entdeckte Ortsvorsteherkandidat Alper Kömür zwei tote Krähen in seinem Garten, nachdem er zuvor Hass-Mails und -kommentare erhalten hatte. Die Grünen in Mainz haben auch deutliche Zunahmen von Anfeindungen im aktuellen Wahlkampf beobachtet, darunter eine Todesdrohung gegen einen Kandidaten.
Der Ton an den Wahlkampfständen wird insgesamt rauer, wie von verschiedenen Parteien berichtet wird. Es gab Vorfälle von Gewaltandrohungen und Vandalismus gegen Wahlplakate. Besonders die AfD berichtet von gestörten oder angegriffenen Infoständen in Mainz und anderen Städten der Region. In Nieder-Olm wurde ein Wahlplakat der SPD-Kandidatin Elif Bilen rassistisch beschmiert, was auf eine Zunahme von Diskriminierung und Rassismus in der Gesellschaft hinweist.
Die Parteien betonen die Notwendigkeit, sich gegen diese Anfeindungen zur Wehr zu setzen und keine Toleranz für Hass, Rassismus und Intoleranz zu zeigen. Eine klare Positionierung gegen solche Vorfälle wird von den Politikerinnen und Politikern gefordert, um die demokratischen Werte zu verteidigen und sich nicht durch Angriffe einschüchtern zu lassen.
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