Im Kontrollzentrum der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa in Darmstadt laufen die Vorbereitungen für den Start des neuen Erdbeobachtungssatelliten „Earthcare“ auf Hochtouren. Dieser Satellit wird eine neue Dimension bei der Erdbeobachtung ermöglichen, indem er ein 3D-Modell der Atmosphäre im gesamten Höhenprofil erstellen kann. Dies ist ein bisher einzigartiges Merkmal, welches es ermöglicht, das Verhalten der Atmosphäre in globaler Perspektive zu erforschen.
Die Mission von „Earthcare“ hat das Ziel, die Wechselwirkung von Wolken, Aerosolen und Sonneneinstrahlung auf die Atmosphäre zu untersuchen. Dadurch sollen bessere Klimamodelle und Wettervorhersagen ermöglicht werden. Mit den gesammelten Daten können verschiedene Organisationen die Wettervorhersagen optimieren und möglicherweise sogar Unwetter wie die Flutkatastrophe 2021 im Kreis Ahrweiler besser vorhersagen.
An Bord des Satelliten befinden sich hochkomplexe Instrumente, darunter ein Wolkenprofilradar zur Untersuchung des Innenlebens von Wolken, ein Instrument für hochauflösende Bilder im sichtbaren und infraroten Lichtspektrum sowie ein Instrument zur Messung der reflektierten Sonnenstrahlung und Wärmestrahlung von der Erde. Die Daten, die diese Instrumente sammeln, sind von unschätzbarem Wert und ermöglichen umfassende Modelle, die die Wechselwirkungen in der Atmosphäre genauer beleuchten.
Für einen erfolgreichen Start des Satelliten sind drei Schritte entscheidend: der eigentliche Start mit einer Falcon-9-Rakete des US-Raumfahrtkonzerns SpaceX, das Ausrichten der Solarpanele zur Sonne zur Energiegewinnung und die Herstellung der Kommunikation mit dem Orbiter. Sollte einer dieser Schritte fehlschlagen, wäre die Mission von „Earthcare“ gefährdet. Die Teams im Kontrollzentrum sind daher gut vorbereitet, um im Ernstfall schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen und sicherzustellen, dass der Satellit seinen Auftrag erfolgreich erfüllen kann.