Am 1. März 2025 stellt die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht die wirtschaftlichen Herausforderungen für die Rentenkassen in Deutschland dar. Prognosen zeigen, dass die Rentenerhöhung Ende 2024 und Anfang 2025 zunächst bei 4,5 % und anschließend bei 3,5 % liegen könnte. Diese Anpassungen könnten zur Jahresmitte 2025 weitgehend bei etwa 4 % liegen, wobei zu beachten ist, dass diese Prognose nicht vollends verlässlich ist. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) kann die genaue Höhe der Rentenanpassung derzeit nicht bestätigen oder dementieren. Die endgültigen Werte werden voraussichtlich Mitte März auf Basis der aktuellen Daten festgelegt.
Die Daten zur Rentenerhöhung gehen unter anderem auf die Entwicklungen der Löhne und Gehälter zurück. Im Jahr 2024 stiegen die Nominallöhne in Deutschland um 5,4 %, während die Verbraucherpreise nur um 2,2 % zulegten. Daraus ergibt sich ein Anstieg der Reallöhne um 3,1 %, was den stärksten Zuwachs seit 2008 darstellt. Hubertus Heil hebt den entscheidenden Zusammenhang zwischen Löhnen und Renten hervor. So führte die Nominallohnsteigerung im Jahr 2023 von 6,0 % bereits zu einer Rentenerhöhung von 4,57 %.
Demografische Herausforderungen
Die Bundesbank warnt jedoch vor demografischen Druck, der die Rentenfinanzen in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts belasten könnte. Starke Geburtenjahrgänge gehen in den Ruhestand, was bedeutet, dass der Beitragssatz über kurz oder lang steigen muss, um die Rentenversicherung zu stützen. Ein Vorschlag, der im Raum steht, ist die Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung nach 2030, um den finanziellen Druck auf die Rentenkassen zu mindern. Angesichts einer steigenden Lebenserwartung wird die Zahl der Erwerbstätigen pro Rentner immer geringer, was langfristig zu Finanzierungsproblemen führen könnte.
Aktuell erhalten in Deutschland 61 % der Rentner weniger als 1200 Euro netto pro Monat. Besonders prekär ist die Situation für Alleinstehende, von denen jeder Dritte weniger als 750 Euro netto erhält. Die gesetzliche Rentenversicherung finanziert sich durch ein Umlageverfahren, bei dem die aktuellen Beiträge der Erwerbstätigen die laufenden Rentenzahlungen decken. Dennoch wird die Rentenversicherung auch durch Steuermittel bezuschusst, die bereits 30 % der Ausgaben der Rentenversicherung decken und somit über 25 % des Bundeshaushalts ausmachen.
Zukünftige Reformen und Diskussionen
Wissenschaftliche Beiräte warnen vor „schockartig steigenden Finanzierungsproblemen“. Das Durchschnittseinkommen liegt bei etwa 45.000 Euro im Jahr, wobei ein Jahr Arbeit einen Entgeltpunkt generiert. Der Rentenwert beträgt aktuell 37,60 Euro. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Diskussion um die Stabilität der Rentenkasse wird bereits eine Haltelinie für Rentenbeiträge von maximal 20 % des Durchschnittsverdienstes bis 2025 in Erwägung gezogen. Momentan liegt dieser bei 18,6 %.
Die Rentenkommission hat zudem empfohlen, Haltelinien über 2025 hinaus fortzuschreiben. Es stehen politische Diskussionen zur Erhöhung der Rentenbeiträge und zur Anhebung des Renteneintrittsalters auf 68 Jahre bis 2042 an. Kritiker warnen, dass höhere Beiträge das Nettoeinkommen der Beschäftigten verringern könnten. Es gibt auch Vorschläge, Beamte und Selbstständige in die Rentenkasse einzubeziehen. Während eine Absenkung des Rentenniveaus derzeit kein Thema ist, streben die SPD und die Grünen eine Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 % an.
Die Herausforderungen der Rentenfinanzierung werden besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass der Bund bereits 100 Milliarden Euro als Zuschuss in die Rentenversicherung einzahlt. Prognosen deuten auf steigende Kosten hin, wobei das Ifo-Institut sogar vorwarnte, dass 60 % des Bundeshaushalts für Renten ausgegeben werden müssten, wenn die Haltelinien beibehalten werden. Ein Anstieg der Altersarmut, besonders bei Frauen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien, wird ebenfalls vorhergesagt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rentenproblematik in Deutschland weiterhin dringend angegangen werden muss, um zukünftigen Herausforderungen, wie einer steigenden Altersarmut und einer wachsenden Anzahl von Rentenbeziehern, entgegenzuwirken. Die Deutsche Bundesbank und diverse Wirtschaftsinstitute haben bereits mehrere kritische Aspekte formuliert, auf die die Politik reagieren sollte.