Rentenerhöhung in Deutschland: Was bedeutet die 4,57%ige Steigerung ab Juli?

Die Renten in Deutschland erfahren eine Erhöhung von 4,57 Prozent ab dem 1. Juli. Diese Anpassung betrifft sowohl die über 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Ost- als auch in Westdeutschland gleichermaßen. Ein Betrag von 1000 Euro steigt somit um 45,70 Euro an. Im Vergleich zur letzten Schätzung im Herbst, die lediglich eine Steigerung von circa 3,5 Prozent vorsah, ist die aktuelle Erhöhung stärker. Dies ist hauptsächlich auf den stabilen Arbeitsmarkt und gute Lohnabschlüsse in Deutschland zurückzuführen.

Eine positive Entwicklung ist darin zu erkennen, dass die Inflation in den letzten Jahren die Rentenerhöhung nicht mehr aufgezehrt hat. Im Mai lag die Inflationsrate in Deutschland bei 2,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Die Rentenanpassung hinkte in den vergangenen Jahren oft der Inflation hinterher, was zu einer Verringerung der Kaufkraft der Rentnerinnen und Rentner führte.

Laut dem aktuellen Rentenversicherungsbericht wird in Zukunft mit geringeren Rentensteigerungen gerechnet. Bis zum Jahr 2037 wird von durchschnittlichen Steigerungsraten von 2,6 Prozent pro Jahr ausgegangen, was insgesamt einer Steigerung von gut 43 Prozent entspricht. Ohne gesetzliche Maßnahmen würde das Rentenniveau von derzeit 48,2 Prozent auf 45,0 Prozent im Jahr 2037 sinken. Aus diesem Grund plant die Regierung ein Rentenpaket, um das Sicherungsniveau bei der Rente bei 48 Prozent zu stabilisieren.

Die Pläne zur Rentenerhöhung sind Teil eines umfassenden Rentenpakets, welches noch bis Oktober 2024 im Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden soll. Dabei ist vorgesehen, mindestens 200 Milliarden Euro aus Bundesmitteln am Kapitalmarkt anzulegen, um zukünftige Beitragsanstiege zu dämpfen. Die Rentenerhöhung tritt nach der Zustimmung des Bundesrates am 1. Juli 2024 in Kraft und wird im Bundesgesetzblatt veröffentlicht.