Ab März 2025 müssen sich Rentner in Deutschland auf sinkende Rentenzahlungen einstellen. Dies ist das Ergebnis eines gestiegenen kassenindividuellen Zusatzbeitrags zur gesetzlichen Krankenversicherung, der seit dem 1. Januar 2025 in Kraft ist. Die Auswirkungen auf die Rentenbezüge machen sich allerdings erst ab März bemerkbar, während die Zahlungen für Januar und Februar unverändert bleiben. Diese Änderungen betreffen voraussichtlich rund 21 Millionen Rentner, die in der gesetzlichen Krankenversicherung für Rentner pflichtversichert sind, so InFranken.
Jens Bass, der Chef der Techniker Krankenkasse (TK), warnt vor einer möglichen Erhöhung des Zusatzbeitrags auf bis zu 20 Prozent, wenn keine politischen Reformen vorgenommen werden. Dies zeigt sich auch in den bereits vorgenommenen Erhöhungen der Zusatzbeiträge, die von fast allen gesetzlichen Krankenkassen Anfang 2025 umgesetzt wurden. Die Techniker Krankenkasse hat ihren Beitrag von 1,2 % auf 2,45 % erhöht, während die Barmer von 2,19 % auf 3,29 % gestiegen ist.
Finanzielle Belastungen durch Beitragserhöhungen
Die gesetzliche Krankenversicherung sieht vor, dass Rentner weiterhin Beiträge leisten, und die Höhe dieser Beiträge hängt sowohl vom allgemeinen Beitragssatz von 14,6 % als auch vom Zusatzbeitrag ab. Ab April 2025 dürften die Nettorenten der Rentner aufgrund dieser erhöhten Kosten sinken. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, hat zudem angekündigt, dass 2026 weitere Beitragserhöhungen notwendig sein werden, um die Defizite im Gesundheitssystem zu decken.
Für Rentner kann der Anstieg der Krankenversicherungsbeiträge zu einem verringerten verfügbaren Einkommen führen. Eine Beispielrechnung zeigt, dass bei einer Bruttorente von 1.000 Euro der Krankenversicherungsbeitrag bei 146 Euro liegt, während ein Zusatzbeitrag von 10 Euro zu zahlen ist. Die Pflegeversicherung wird ab dem 1. Januar 2025 ebenfalls teurer, mit einer Erhöhung des Beitragssatzes auf 3,6 %.
Auswirkungen auf die Pflegeversicherung
Für die Pflegeversicherung wird im ersten Halbjahr 2025 die Erhöhung des Beitrags erst mit der Rentenanpassung zum 1. Juli wirksam. Ein einmaliger Nachschlag für den Pflegeversicherungsbeitrag wird ebenfalls fällig. Rentner erfahren von diesen Veränderungen vorwiegend über ihre Kontoauszüge, während schriftliche Bescheide nur in Ausnahmefällen versendet werden.
Aufgrund dieser drastischen Veränderungen empfehlen Experten, private Vorsorgeoptionen in Betracht zu ziehen, um die finanzielle Situation zu stabilisieren. Der Wechsel der Krankenkasse kann ebenfalls eine Maßnahme sein, um durch die erhöhten Zusatzbeiträge Kosten zu sparen. Rentner haben die Möglichkeit, ihre Krankenkasse zu wechseln und sollten regelmäßig ihre Krankenversicherungstarife überprüfen.
Gesundheitskosten im Alter können erheblich sein, und eine vorausschauende Planung bezüglich der Finanzen ist ratsam, um im Ruhestand finanziell stabil zu bleiben, beschreibt Bürger-Geld.
Vorteile und Hinweise zur Krankenversicherung
Die Möglichkeiten der Krankenversicherung im Alter sind vielfältig. Rentner können zwischen der Pflicht- und freiwilligen Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung oder einer privaten Krankenversicherung wählen. Die Verantwortung für die Beitragsübernahme liegt hierbei teilweise bei der Rentenversicherung, die einen Teil der Beiträge für pflichtversicherte Rentner übernimmt.
Um für höhere Kosten vorzusorgen, sollten Rentner ihre individuellen Mehrausgaben berechnen und Sparmöglichkeiten ausfindig machen. Eine Zusammenarbeit zwischen Renten- und Krankenversicherung ermöglicht einen nahtlosen Übergang zur Krankenversicherung der Rentner, was bei der Beantragung von Leistungen im Ruhestand von Bedeutung ist, so die Angaben der Deutschen Rentenversicherung.