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Reisen für alle? Die bittere Wahrheit über Urlaubsgeld und Urlaubsverzicht in Deutschland

Die Deutschen haben den Ruf, die Weltmeister im Reisen zu sein. Nach den drastischen Urlaubseinschränkungen während der Covid-19-Pandemie plant der Reiseverband für das Jahr 2024 erstmals wieder eine hohe Anzahl an Urlaubsbuchungen, vergleichbar mit dem Niveau von 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie. Doch während einige sich auf eine ersehnte Auszeit freuen können, bleibt für viele der Traum vom Urlaub unerreichbar. Etwa jeder Fünfte in Deutschland kann es sich nicht einmal leisten, eine Woche fernab des Alltags zu verbringen, da schlichtweg das nötige Geld fehlt.

Diese Zahl von 22,6 Prozent spiegelt jedoch nur den Durchschnitt wider und verharmlost die Realität für viele Menschen. Insbesondere Alleinstehende mit Kindern sind von finanzieller Notlage betroffen, denn laut EU-Statistik können sich 43 Prozent von ihnen keinen Urlaub leisten. Auch bei Familien mit drei oder mehr Kindern liegt der Anteil bei 31 Prozent und bei Alleinlebenden bei 30 Prozent. Im Gegensatz dazu haben kinderlose Paare das Privileg, dass lediglich 16 Prozent von ihnen sich keinen Urlaub leisten können.

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Für diejenigen, die jedoch Urlaubsgeld erhalten, stellt es in Zeiten steigender Preise eine besonders willkommene Unterstützung dar. Leider ist dies heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt, dass vor allem Arbeitnehmer in tarifgebundenen Unternehmen im Vorteil sind: von ihnen erhalten 74 Prozent Urlaubsgeld, während es bei tariflosen Unternehmen nur 36 Prozent sind. Es fällt auf, dass im Osten Deutschlands das Urlaubsgeld oft deutlich niedriger ausfällt im Vergleich zum Westen. Diese soziale Ungleichheit ruft nach Veränderung. Jeder Arbeitnehmer sollte sich in einem Industrieland auch mal eine Auszeit leisten können, ohne dass es am Geld scheitert. Insbesondere darf keine Familie mit Kindern in die Armutsfalle geraten.


OTS

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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