Am Morgen des 8. Januar 2025 geriet ein niederländischer Reisebus auf der Autobahn A99 in der Nähe des Oberschleißheimer Ortsteils Neuherberg in Brand. Der Vorfall ereignete sich gegen 6 Uhr, als der Bus auf dem Weg nach Österreich war, vermutlich um die Reisenden zu einem Skiurlaub zu bringen. Der Busfahrer hatte Rauchentwicklung im hinteren Teil des Fahrzeugs bemerkt und konnte unverzüglich auf den Seitenstreifen anhalten, sodass alle 52 Fahrgäste den Bus unversehrt verlassen konnten, bevor die Flammen das Fahrzeug vollständig erfassten. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, jedoch entstand ein Sachschaden im höheren sechsstelligen Bereich, dessen genaue Ursache derzeit noch unklar ist. Die Feuerwehr war rasch vor Ort und setzte umfangreiche Lösch- sowie Bergungsmaßnahmen ein.
Aufgrund des Brandes musste die A99 teilweise gesperrt werden. Dies führte zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im Berufsverkehr, insbesondere in Richtung Salzburg, wo sich über Kilometer hinweg ein Stau bildete. Während zwei Fahrstreifen wieder freigegeben werden konnten, blieben der Seitenstreifen sowie zwei rechte Fahrstreifen vorübergehend gesperrt, um den Einsatzkräften ungehindert Zugang zu ermöglichen. Die Bergungs- und Aufräumarbeiten zogen sich bis in die Mittagsstunden hin und beschäftigten mehrere Feuerwehren aus München, Oberschleißheim und Unterschleißheim sowie die Autobahnmeisterei und die Polizeiinspektionen vor Ort.
Technische Mängel bei Bussen
Der Brand des Reisebusses wirft auch Fragen zur Sicherheit von Bussen im Allgemeinen auf, besonders im Hinblick auf technische Mängel. Laut dem Tüv-Report Omnibus 2024 hat fast jeder vierte Bus in Deutschland technische Defekte. Insbesondere 14,1 Prozent der geprüften Busse bestanden in den letzten zwei Jahren ihre Hauptuntersuchung nicht, was einen Anstieg um 2,4 Prozentpunkte im Vergleich zu 2022 darstellt. Zu den häufigsten Mängeln zählen Probleme mit Motoren und Antrieben, die Öl verlieren, sowie Defekte an der Beleuchtung. Diese Mängelquote steigt vor allem mit dem Alter der Fahrzeuge: Bei Bussen, die älter als zehn Jahre sind, beträgt die Mängelquote über 9 Prozent.
Zudem wurden im Jahr 2023 mehrere schwere Busunfälle registriert, bei denen es Verletzte und sogar Todesfälle gab. Über 6200 Insassen wurden in diesem Jahr bei Verkehrsunfällen verletzt, während 16 Menschen ihr Leben verloren. Richard Goebelt vom Tüv betont, dass der Bus eines der sichersten Verkehrsmittel ist, und stellt klar, dass technische Defekte oft weniger entscheidend sind als menschliches Versagen. Er fordert mehr Kontrollen, insbesondere der Anschnallpflicht im Reiseverkehr. Insbesondere die Kompetenz des Fahrpersonals ist entscheidend; zusätzliche Schulungen und Kontrollen könnten zur Sicherheit der Fahrgäste beitragen.
Der Vorfall auf der A99 unterstreicht die Bedeutung der regelmäßigen Wartung und Kontrolle von Bussen, um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten und ähnliche tragische Ereignisse zu verhindern.