Vorfall | Sonstiges |
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Uhrzeit | 18:02 |
Ort | Karlsruhe, Durlach |
Verletzte | 1 |
Festnahmen | 1 |
Ursache | Angriff auf Polizeipferd |
In Karlsruhe kam es am 9. November 2024 zu einem rechtsextremen Aufmarsch, der von den Parteien Die Rechte und NPD organisiert wurde. Der Anlass war der Jahrestag der Reichspogromnacht, einem düsteren Kapitel der deutschen Geschichte, das an die Gewalt gegen Jüdinnen und Juden erinnert. Laut Tagesschau versammelten sich etwa 1.300 Menschen zur Gegendemonstration, während die rechtsextremen Gruppen nur auf eine kleine Zahl von Unterstützern zählen konnten.
Die Polizei war mit einem starken Aufgebot vor Ort, um mögliche Konfrontationen zu verhindern. Die Gegendemonstration wurde von einem breiten Bündnis organisiert, darunter über 60 Organisationen wie „Omas gegen Rechts“ und Vertreter der Parteien Die Linke, Volt und die Grünen. Das Karlsruher „Netzwerk gegen Rechts“ bezeichnete den Aufmarsch als „Provokation sondergleichen“. Die Stadt hatte zudem drei private Gegendemonstrationen genehmigt, die sich gegen Antisemitismus und Hass gegen Israel richteten.
Ein reibungsloser Ablauf trotz kleiner Zwischenfälle
Der Aufmarsch der Rechtsextremen begann am Bahnhof Durlach und führte über die Pfinz- und Pforzheimer Straße. Während die meisten Teilnehmer friedlich blieben, gab es einige Zwischenfälle. Ein linker Demonstrant griff ein Polizeipferd an und wurde vorläufig festgenommen. Zudem wurden in einem nahegelegenen Parkhaus zehn Personen kontrolliert, die Kleber und Sand bei sich hatten, was darauf hindeutet, dass sie möglicherweise die Aufzugsstrecke blockieren wollten.
Die Polizei stellte sicher, dass der Ablauf der Demonstrationen weitgehend störungsfrei verlief. Dennoch gab es strenge Auflagen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Straßen um den Durlacher Bahnhof wurden zwischen 11 und 18 Uhr gesperrt, und es gab Parkverbote, um Platz für die Einsatzkräfte zu schaffen. Die Züge fuhren jedoch planmäßig, und der Bahnhof war zu Fuß erreichbar.
Rechtliche Hürden für ein Verbot
Die Stadt Karlsruhe wies darauf hin, dass es hohe rechtliche Hürden für ein Verbot von Versammlungen gibt. Ein Verbot der rechtsextremen Demonstration konnte nicht begründet werden, obwohl die Behörden alles taten, um die Sicherheit zu gewährleisten. Die Polizei war gut vorbereitet und setzte auch berittene Einheiten ein, um die Lage im Griff zu behalten.
Die Ereignisse in Karlsruhe sind nicht nur ein Zeichen für die anhaltende Präsenz rechtsextremer Gruppen in Deutschland, sondern auch für den Widerstand der Zivilgesellschaft. Wie Tagesschau berichtete, ist die Mobilisierung gegen solche Aufmärsche ein wichtiges Signal für die Demokratie und den Zusammenhalt in der Gesellschaft.