Ein 43-jähriger Mann aus Uslar (Landkreis Northeim) hat am Freitagvormittag Polizeibeamte angegriffen und dabei zwei von ihnen leicht verletzt. Der Vorfall ereignete sich in seiner Wohnung, nachdem Anwohner die Polizei wegen Lärms informiert hatten. Bei Eintreffen der Beamten wurde der Mann gewalttätig und verweigerte jegliche Kommunikation mit der Polizei.

Die Beamten zogen sich zurück und forderten Unterstützung an. In der Folge sperrten Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Northeim, der Polizei Göttingen sowie der Bereitschaftspolizei den Bereich ab, während der Mann sich in seiner Wohnung versperrte. Da der Verdächtige nicht mit der Verhandlungsgruppe sprechen wollte, wurde gewaltsam Zutritt zu seiner Wohnung verschafft. Der Mann wurde schließlich widerstandslos in Gewahrsam genommen.

Evakuierung und Untersuchung

Im Zuge des Einsatzes wurde ein vermeintlich feuerwerksähnlicher Gegenstand in der Wohnung des Mannes gefunden, was zur Evakuierung des gesamten Mehrfamilienhauses führte. Eine nachfolgende Untersuchung des Gegenstands ergab jedoch, dass von ihm keine Gefahr ausging.

Bei der Durchsuchung der Wohnung stellte sich heraus, dass der Mann wahrscheinlich unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln stand, was durch eine Blutprobe bestätigt werden sollte. Er wurde zur weiteren Behandlung in eine Fachklinik nach Göttingen gebracht. Gegen den Angreifer wurde ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung zum Nachteil der beiden Polizeibeamten eingeleitet, wie die Göttinger Tageblatt berichtete.

In einem anderen Kontext ist zu erwähnen, dass seit 2019 in Deutschland 37 Menschen in psychischen Krisen von der Polizei erschossen wurden. Experten fordern dringend eine bessere Ausbildung der Polizeibeamten für den Umgang mit solchen Situationen, da eine adäquate Vorbereitung oft an Geld und Personal mangelt. Nur drei Bundesländer haben verpflichtende Fortbildungen für alle Polizeibeamten im Umgang mit psychisch kranken Menschen eingerichtet, wie Tagesschau.de berichtete.