Am 22. Februar 2025 fand die vorgezogene Bundestagswahl in Deutschland statt. Trotz der gestiegenen politischen Spannungen und der Diskussionen um Wahlen in der Vergangenheit, war die Wahlbeteiligung unter den 59,2 Millionen wahlberechtigten Personen im Vergleich zu 2021 leicht rückläufig. Dies betrifft insbesondere rund 400.000 junge Menschen, die aufgrund des vorgezogenen Wahltermins nicht wahlberechtigt waren. 30,6 Millionen Frauen und 28,6 Millionen Männer hatten die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben, darunter 2,3 Millionen Erstwähler, was 3,9 Prozent der Wahlberechtigten entspricht. Der Bundestag wird künftig auf maximal 630 Mandate reduziert, wobei die Sitzverteilung ausschließlich durch die Zweitstimmen erfolgt, ohne Überhang- und Ausgleichsmandate.

Wie das MDR berichtet, traten 29 Parteien zur Wahl an, darunter die SPD, Grünen, FDP, AfD, Die Linke und die neue Partei BSW, die in allen 16 Bundesländern vertreten ist. Im Gegensatz zur Wahl 2021, bei der 47 Parteien teilnehmen konnten, zeigt sich hier ein deutlich reduziertes Feld. Von den insgesamt 4.506 Kandidatinnen und Kandidaten waren 1.422 Frauen, was einem Anteil von 32 Prozent entspricht.

Ergebnisse in den Wahlkreisen

Die Auszählung der Stimmen offenbarte signifikante Unterschiede in den Ergebnissen der verschiedenen Parteien. Im Wahlkreis 192, der Erfurt, Weimar und das Weimarer Land II umfasst, zeichnete sich eine bemerkenswerte Kluft zwischen Erst- und Zweitstimmen ab. Während die AfD 26,9 Prozent der Zweitstimmen erhielt, kam die Linkspartei auf 22,1 Prozent. Der Staatsminister Thüringens, Bodo Ramelow, konnte hingegen 36,8 Prozent der Erststimmen für sich verbuchen, was ihm den Sieg im Wahlkreis sicherte. Laut Spiegel schafften es sowohl Olaf Scholz von der SPD als auch Friedrich Merz von der CDU, in ihren Wahlkreisen zu gewinnen, während prominente Kandidaten wie Alice Weidel und Robert Habeck unterlagen.

Das beste Ergebnis erzielte der BSW in Kleinschwabhausen im Weimarer Land mit 20,3 Prozent. Die Analyse ergab zudem, dass die Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Gebieten beim BSW weniger stark ausgeprägt sind als bei den anderen großen Parteien wie der SPD, den Grünen und der FDP.

Blick in die Zukunft

Mit der Nominierung von Spitzenkandidaten, einschließlich Christian Lindner (FDP) und einem neuen Spitzenduo von Die Linke, stellt sich die politische Landschaft auf eine neue Herausforderung ein. Bodo Ramelow, der nun vom Landtag in den Bundestag wechselt, hat sich bereits für die „Mission Silberlocke“ positioniert, in der Hoffnung, auch im Bund ein stärkeres politisches Gewicht zu erlangen.

Die Bundestagswahl 2025 hat nicht nur die Verteilung der Mandate, sondern auch die politische Stimmung in Deutschland nachhaltig verändert und wirft Fragen auf, wie die Parteien in der kommenden Legislaturperiode auf die Ergebnisse reagieren werden. Angesichts der zurückgehenden Anzahl an Wahlberechtigten und der gestiegenen politischen Meinungsverschiedenheiten könnte die nächste Regierungsbildung eine der herausfordernsten in der deutschen Nachkriegsgeschichte werden. Weitere Analysen und Daten zu dieser Wahl finden Sie auf Tagesschau.