Am Freitagabend beginnt für rund 1,9 Milliarden Muslime weltweit der Fastenmonat Ramadan. Dies ist eine besondere Zeit der inneren Einkehr und Besinnung, in der Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr verzichten. In Deutschland leben schätzungsweise 300.000 Muslime in Berlin und etwa 30.000 in Brandenburg, die sich gegenseitig im Feiern und Fasten unterstützen. Der erste Fastentag fällt in diesem Jahr auf den Samstag.
Das Fasten wird als eine der fünf Säulen des Islam gesehen, zu denen auch das Glaubensbekenntnis, die täglichen Gebete, die Armensteuer und die Pilgerfahrt nach Mekka zählen. Während des Ramadan reflektieren Muslime über die ethischen und spirituellen Lehren des Islams. Ein wichtiges Ritual ist das Iftar, das gemeinsame Abendessen zur Beendigung des Fastens, das häufig im Familienkreis gefeiert wird. Oft schließen sich an das Iftar spezielle Gebete in Moscheen an. Der Monat dauert 30 Tage und endet am 30. März mit dem Fest des Fastenbrechens, auch bekannt als Zuckerfest.
Bedeutung und Bräuche des Ramadan
Ramadan hat eine tiefe Bedeutung im Islam, da der Koran in diesem Monat als Leitfaden für die Menschheit offenbart wurde. Das Fasten ist für die meisten Muslime verpflichtend, es gibt jedoch Ausnahmen, unter anderem für Schwangere, Kranke, ältere Menschen und kleine Kinder. Ältere Kinder können freiwillig fasten. Der Ramadan verschiebt sich jährlich um elf Tage, was bedeutet, dass er jedes Jahr zu einer anderen Zeit beginnt. Dies geschieht durch den islamischen Mondkalender, der etwa zehn oder elf Tage kürzer ist als der Sonnenkalender.
Das Zuckerfest, oder Eid al-Fitr, wird am Ende des Ramadans gefeiert und gilt als eines der zwei größten Feste im Islam. Bei diesem Fest, das auf Arabisch „Eid“ und auf Türkisch „Bayram“ genannt wird, stehen Geschenke für Kinder und Besuche bei Verwandten im Mittelpunkt. Die Brauchtumspflege variiert, nichtsdestotrotz ist die gemeinsame Freude und das Teilen von süßen Speisen wesentlicher Bestandteil der Feierlichkeiten.
Der Diskurs um das Zuckerfest
In der öffentlichen Debatte wird zunehmend über die Begriffe „Zuckerfest“ und „Eid al-Fitr“ diskutiert. Während „Zuckerfest“ in der türkischen Tradition weit verbreitet ist, gibt es Bestrebungen, diesen Begriff abzulegen, da er möglicherweise eine Abwertung des Ramadan darstellt. Einige religiöse Türken fordern eine Rückkehr zu „Eid al-Fitr“, um die spirituelle Bedeutung des Festes zu unterstreichen. Diese Debatte spiegelt auch die politische Spaltung innerhalb der türkischen Gesellschaft wider, die sich bis nach Deutschland erstreckt.
Ungeachtet dieser sprachlichen Differenzen bleibt das zentrale Anliegen des Festes die Feier der Gemeinschaft, die Dankbarkeit und das Teilen mit Familie und Freunden. Ramadan und das Zuckerfest stehen für eine Zeit des Zusammenkommens und der Besinnung, wie es rbb24 berichtet. Laut ZDF wird das Fest nicht nur in der arabischen Welt, sondern auch in anderen Ländern wie der Türkei und in Deutschland mit Freude begangen. Das Esserlebnis und der Genuss von süßen Speisen stehen im Vordergrund, und die Feierlichkeiten bringen Menschen zusammen, um die Freude und Dankbarkeit des Ramadans zu teilen.
Zusammenfassend ist Ramadan nicht nur ein Monat des Fastens, sondern auch eine Gelegenheit für spirituelle Reflexion und Gemeinschaft. Wie Planet Wissen anmerkt, ist die Bedeutung des Fastens tief im Glauben verankert und spielt eine essentielle Rolle im Leben der Muslime.