Ausbau von Radschnellwegen in Sachsen als Vorbild für Deutschland
15.07.2024, 04:03 Uhr
Der Ausbau von Radschnellwegen in Sachsen dient als Vorbild für andere Bundesländer. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) lobt die Fortschritte, merkt jedoch an, dass mehr Personal benötigt wird, um die Pläne zügig umzusetzen.
Die Errichtung kommunenübergreifender Radschnellwege gestaltet sich in Sachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt deutlich einfacher. © Arne Dedert/dpa
Die Errichtung kommunenübergreifender Radschnellwege gestaltet sich in Sachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt deutlich einfacher. © Arne Dedert/dpa
Aufgrund der verkehrspolitischen Vorrangstellung anderer Themen in der Vergangenheit bezeichnet der Geschäftsführer des ADFC Sachsen, Konrad Krause, den Fortschritt beim Radschnellwegenbau in Sachsen als positiv. Er betont, dass seit etwa 2020 Bewegung in diesem Bereich erkennbar ist.
Fortgeschrittene Planung und Umsetzung
Sachsen erleichtert den Bau kommunenübergreifender Radschnellwege im Gegensatz zu anderen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt. Die Integration von Radschnellwegen in das sächsische Straßengesetz ermöglicht es, dass diese wie Staatsstraßen behandelt werden. Damit fällt der Bau außerhalb der Großstädte wie Dresden, Leipzig oder Chemnitz in die Zuständigkeit des Landes, nicht der Kommunen. Krause bezeichnet diesen Schritt als strategisch wichtig. Die Planungsarbeiten werden ebenfalls gelobt: „Ich sehe eine ernsthafte Herangehensweise.“
Zukunftspläne und Hindernisse
Das sächsische Verkehrsministerium plant Radschnellstraßen entlang von insgesamt elf Korridoren. Aktuell werden in sieben Korridoren Machbarkeitsstudien zur Routenfestlegung durchgeführt, während in den restlichen vier die Vorbereitungen laufen. Einige Abschnitte wie Leipzig – Schkeuditz und Dresden – Langebrück sind bereits genehmigt und sollen weiter gefördert werden.
Trotz des ehrgeizigen Ziels, bis 2030 Radschnellwege entlang aller elf Korridore zu errichten, steht die Umsetzung vor Herausforderungen. Der Verkehrsministeriumssprecher Jens Jungmann betont, dass es noch viel Planungsbedarf gibt. Konkrete Angaben zur Realisierung der Projekte können erst in späteren Planungsphasen gemacht werden.
Ausblick und Potenzial
ADFC-Chef Krause sieht Verbesserungsbedarf hinsichtlich des Personals. Er betont, dass die derzeitige Situation, besonders in Bezug auf Personal, gerechte Löhne und Planungssicherheit, durch die CDU-geführte Landesregierung in Sachsen kaum verbessert wird. Dennoch glaubt er, dass Sachsen als Vorbild für den Radschnellwegenbau dienen kann und sich stetig weiterentwickeln wird.
© dpa