Im DFB-Pokal-Viertelfinale zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln kam es am 5. Februar 2025 zu einem außergewöhnlichen Vorfall. Die Partie begann um 21:12 Uhr, wurde jedoch nach nur 90 Sekunden Spielzeit unterbrochen. Der Grund dafür war die Zündung großer Mengen Pyrotechnik durch die Anhänger des 1. FC Köln, die für eine erhebliche Sichtbehinderung in der BayArena sorgte. Schiedsrichter Frank Willenborg sah sich gezwungen, das Spiel abzubrechen und die Spieler, die sich während der Unterbrechung auf dem Rasen warm hielten, in die Wartestellung zu versetzen. Nach einer Unterbrechung von insgesamt mehr als neun Minuten wurde das Spiel erneut angepfiffen, und die Partie konnte in der zwölften Minute fortgesetzt werden.
Die Verwendung von Pyrotechnik in Fußballstadien bleibt ein umstrittenes Thema. In Deutschland hat der DFB in den letzten Jahren über sieben Millionen Euro an Strafzahlungen wegen Pyrotechnik verhängt. Um der unerlaubten Nutzung von Pyrotechnik entgegenzuwirken, setzt der DFB auf hohe Geldstrafen, die seit der Saison 2018/2019 mehr als verdoppelt wurden. Allein in der Saison 2022/2023 beliefen sich die Strafen auf über 7,3 Millionen Euro. Soziologin Stephanie Moldenhauer hinterfragt jedoch die Wirksamkeit dieser Maßnahmen.
Politik und Perspektiven zur Pyrotechnik
Die Debatte um die Legalisierung von Pyrotechnik in Stadien liegt nicht nur in Deutschland, sondern auch international im Fokus. Norwegen hat kürzlich ein Pilotprojekt zur Legalisierung von Pyrotechnik gestartet, um diese als Teil der Fußballkultur zu akzeptieren. Das Projekt sieht unter strengen Auflagen vor, dass nur Fans über 18 Jahre Pyrotechniken abbrennen dürfen, die zuvor geschult wurden und sich in bestimmten Bereichen im Stadion aufhalten müssen. Diese Maßnahmen sollen darauf abzielen, unerlaubte Nutzung einzudämmen.
Im Gegensatz dazu bleibt der DFB weiterhin skeptisch gegenüber einer Lockerung der Pyrotechnik-Regelungen. Der Verband hat in der Vergangenheit ähnlich angelegte Projekte, wie das des Chemnitzer FC, gestoppt. Tommy Haeder, ein Vertreter des Chemnitzer FC, fordert ein Umdenken in der Politik der Pyrotechnik, da die hohen Strafen für viele kleinere Klubs existenzgefährdend sein können. Beispielsweise zahlte die Regionalliga Nordost in der vergangenen Saison rund 390.000 Euro an Strafen.
Die nächste Herausforderung im DFB-Pokal steht bereits vor der Tür. Am 25. Februar trifft Arminia Bielefeld auf Werder Bremen, während am 26. Februar RB Leipzig gegen den VfL Wolfsburg um den letzten Halbfinalplatz spielt. Die Auslosung der Vorschlussrunde findet am 2. März statt, und die Spiele sind für den 1./2. März geplant. Die Diskussionen über Pyrotechnik und den richtigen Umgang damit dürften dabei nicht nur die genannten Spiele begleiten, sondern auch die weitere Entwicklung im deutschen Fußball prägen.
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