Am Montag, den 10. Februar 2025, begann um 9:00 Uhr im Landgericht Heidelberg der Prozess gegen drei Frauen, die im Zusammenhang mit einem mutmaßlichen Mord in Heiligkreuzsteinach angeklagt sind. Die Hauptangeklagte, eine 48-jährige Frau, steht im Verdacht, ihrem 42 Jahre alten Freund im Sommer 2024 in seiner Wohnung durch mehrere Messerstiche getötet zu haben. Die Tat ergab sich aus dem angenommenen Verdacht, dass das Opfer den Schäferhund der Angeklagten vergiftet habe. Diese Annahme ist jedoch weiterhin umstritten, da bislang unklar ist, ob der Hund tatsächlich vergiftet wurde.

Im Rahmen der Anklage wird auch die Ehefrau des Opfers, eine 39-jährige Frau, beschuldigt, Beihilfe zum Mord geleistet zu haben. Berichten zufolge war sie nach der Tat bei der Polizei und behauptete, Einbrecher hätten in der Wohnung des Paares gewütet. Bald geriet sie selbst unter Verdacht, wurde festgenommen und kam in Untersuchungshaft. Es wird vermutet, dass sie die Tat im Schlafzimmer beobachten konnte, ohne zur Hilfe zu kommen.

Die Umstände der Tat

Der Mord ereignete sich Anfang Juli 2024, als der 42-Jährige durch Steckstiche in Kopf und Oberkörper getötet wurde. Die Ermittlungen führen auch zu der 72-jährigen Mutter der mutmaßlichen Täterin, die ebenfalls Beihilfe zum Mord vorgeworfen wird. In der Tatnacht soll sie jedoch vor dem Haus des Opfers Schmiere gestanden haben.

Nach dem Verbrechen kam es in der Wohnung der mutmaßlichen Täterin zu einem gewaltsamen Vorfall, als die 48-Jährige auf Einsatzkräfte schoss und eine Polizistin leicht verletzte. Die Situation eskalierte, und die Polizei alarmierte eine Spezialeinheit, die letztlich die Angeklagte tot in ihrer Wohnung fand.

Ermittlungen und Prozessverlauf

Die Ermittlungen nach dem Mord laufen seitdem an, wobei die Staatsanwaltschaft davon ausgeht, dass die 48-Jährige als Haupttäterin fungierte. Der Prozess wird voraussichtlich acht Verhandlungstage dauern, mit einer möglichen Urteilsverkündung Ende März 2025. Für eine Verurteilung wegen Beihilfe zum Mord könnte das Gericht eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängen.

Im Kontext von Kriminalität in Baden-Württemberg, wo dieser Vorfall stattfand, gilt das Land gemäß dem Sicherheitsbericht 2023 als eines der sichersten in Deutschland. Die Kriminalitätsbelastung liegt mit 4.952 Straftaten je 100.000 Einwohner unter dem nationalen Durchschnitt, auch wenn es in den letzten Jahren vereinzelte Anstiege gab, insbesondere bei Aggressionsdelikten.

Die aktuellen Ereignisse in Heiligkreuzsteinach zeigen, dass trotz einer insgesamt positiven Kriminalitätslage in Baden-Württemberg, schwere Gewalttaten nicht aus der Welt sind. Das Land und seine Behörden stehen weiterhin vor der Herausforderung, solche Taten zu verhindern und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.