Der Mordfall Cornelia Hümpfer, der seit 47 Jahren als ungelöst gilt, sorgt derzeit für Schlagzeilen, da die Verhandlungen im Landgericht Schweinfurt begonnen haben. Die Leiche der damals 18-jährigen Studentin wurde im Jahr 1978 in der Nähe von Dittelbrunn entdeckt. Sie wies zahlreiche Messerstichwunden im Rücken und Nacken auf. Verdachtsmomente richten sich gegen Tommy M., einen ehemaligen US-Soldaten, der nun im Alter von 70 Jahren wegen Mordes angeklagt ist. Der Prozess ist besonders, da er mit Fortschritten in der Kriminaltechnik einhergeht, die es ermöglichen, neue Beweismittel zu finden und Cold Cases wie diesen voranzubringen. op-online.de berichtet, dass Tommy M. bereits 1996 unter Verdacht stand, jedoch die Tat immer bestritt.

Die Anklage lautet auf Mord aus niedrigen Beweggründen. M. soll in der Nacht vom 20. auf den 21. April 1978, nach einvernehmlichem Geschlechtsverkehr, mit einem Bajonettmesser 14 Mal auf Hümpfer eingestochen haben. Dabei wurde die Klinge des Messers auf mindestens 12 cm geschätzt. In dieser Nacht wurde Hümpfer zuletzt gegen 20 Uhr in der Nähe der Dittelbrunner Kirche gesehen, bevor sie in das Auto von M. einstieg. Den Ermittlern zufolge verblutete die Studentin am Tatort, ohne sich wehren zu können. Das LKA Nordrhein-Westfalen hat in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass solche alten Fälle durch neue kriminaltechnische Möglichkeiten zunehmend aufgeklärt werden können, was auch zur Klärung dieses Falls beigetragen hat.

Ermittlungen und Geständnisse

Tommy M. betrat den Gerichtssaal mit einer selbstbewussten Haltung und machte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Wiederholt wird ein Geständnis erwähnt, das er Jahre später gegenüber seiner dritten Frau abgelegt haben soll. In den Ermittlungen zur Tat wurde M. bereits kurz nach der Tat als Verdächtiger befragt, gab jedoch an, zu Hause gewesen zu sein. Zeugen, die aus M.s Umfeld stammen, sind ebenfalls geladen, um über die Geschehnisse rund um die Nacht des Verbrechens auszusagen. Die DNA-Spuren, die 2020 auf der Kleidung des Opfers isoliert wurden, waren entscheidend für seine Festnahme. Diese Spuren führten zur Festnahme im Juni 2023 in Nebraska, gefolgt von seiner Auslieferung nach Deutschland im Frühjahr 2024. faz.net zitiert, dass die Leiche von drei Männern gefunden wurde, die zur Arbeit fuhren, und dass es an der Zeit sei, diesen alten Fall einer gerechteren Aufklärung zuzuführen.

Im Gericht werden nun weitere Zeugen angehört, darunter auch eine Person, die Hümpfer am Abend der Tat sah. Diese Zeugin kann sich jedoch nicht mehr an Details erinnern, was bei den Zuschauern Unmut auslöste. Ein weiterer Zeuge, der eine Beziehung zu Hümpfer unterhielt, äußerte Zweifel an ihrer Entscheidung, ins Auto eines fremden Mannes zu steigen. Sollte sich der Verdacht gegen Tommy M. bestätigen, könnte ihm eine lebenslange Haftstrafe drohen, während sich der Fall endlich dem Ende zuneigt. lka.polizei.nrw hebt hervor, dass die Aufklärung solcher Cold Cases von großer Bedeutung für die Gesellschaft bleibt.