Am Lübecker Landgericht hat am 13. Januar 2025 der Prozess gegen einen 36-jährigen Georgier begonnen. Ihm wird vorgeworfen, an einem spektakulären Einbruch in das Juweliergeschäft Mahlberg beteiligt gewesen zu sein, der bereits im Mai 2020 stattfand. Laut der Staatsanwältin Catharina Flasbarth gelangten die Täter durch eine Seitentür in den Keller des Gebäudes, wo sie ein Loch in die Kellerdecke brachen, um Zugang zu den wertvollen Uhren und Schmuckstücken zu erhalten.

Insgesamt wurden bei dem Einbruch 164 Uhren und 83 Schmuckstücke gestohlen, deren Verkaufswert sich auf etwa 728.811 Euro beläuft. Juwelier Mahlberg war zwar versichert, erlitt jedoch einen wirtschaftlichen Schaden zwischen 70.000 und 100.000 Euro sowie zusätzliche 35.000 Euro für Gebäudeschäden. Die Ermittlungen ergaben, dass der Angeklagte vor und während des Einbruchs aktive Kommunikation mit einem weiteren Verdächtigen führte, um benötigte Werkzeuge zu organisieren und seine Mittäter zu informieren.

Details des Verbrechens

Der Tatablauf ist besonders dreist: Die Einbrecher nutzten die Gelegenheit, um unbemerkt in das Geschäft einzudringen und in kurzer Zeit eine große Menge an Wertgegenständen zu stehlen. Nach dem Einbruch floh der Angeklagte mit dem Auto nach Antwerpen, um die Beute zu verkaufen. Der Haftbefehl gegen ihn wurde im Mai 2022 erlassen, und gegen ihn sowie vier weitere Täter wird wegen schweren Bandendiebstahls ermittelt. Zwei der mutmaßlichen Komplizen sind weiterhin auf der Flucht, während zwei weitere noch nicht identifiziert werden konnten.

Am ersten Verhandlungstag äußerte sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen. Der Prozess wird voraussichtlich an einem Mittwoch fortgesetzt. Es sind insgesamt fünf Verhandlungstage geplant.

Einbruchskriminalität in Deutschland

Einbruchdiebstähle sind ein ernstes Problem in Deutschland, welches in den letzten Jahren wieder an Bedeutung gewonnen hat. Die polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnete im Jahr 2021 rund 54.000 Wohnungseinbruchdiebstähle, was einen Rückgang im Vergleich zu den davorliegenden Jahren darstellt, jedoch wuchs die Zahl in 2022 wieder auf etwa 66.000 an. Den Schätzungen zufolge sind nichtdeutsche Tatverdächtige häufig in solche Straftaten involviert, wie beispielsweise in Hamburg, wo deren Anteil bei 65 % liegt. Bremen hat die höchste Rate an Wohnungseinbruchdiebstählen pro 100.000 Einwohner, während die Aufklärungsquote bundesweit lediglich 16,1 % beträgt.

Der aktuelle Fall des Einbruchs bei Juwelier Mahlberg zeigt auf, dass auch exquisite Geschäfte häufig Ziel von kriminellen Machenschaften sind und die Täter zunehmend professionell agieren. Die Ermittlungen dauern an, während die Gesellschaft sich mit den wirtschaftlichen und emotionalen Folgen von Einbruchdiebstählen auseinandersetzt. Der Einbruch schädigt nicht nur materielle Werte, sondern beeinträchtigt auch das Sicherheitsgefühl der Betroffenen, ein Thema, das im Kontext von Kriminalität in Deutschland nicht vernachlässigt werden darf.

Für weitere Informationen zu diesem Thema können Sie die Berichte von LN Online, NDR, und Statista konsultieren.