In Dommitzsch regt sich Widerstand gegen die geplanten Windräder im Stadtwald Labaun. Die Bürgerinitiative „PRO Labaun“ bringt die Sorgen der Anwohner deutlich zur Sprache und sucht Unterstützung gegen das Projekt, das die Errichtung von etwa zehn Windrädern vorsieht. Bei einer Einwohnerversammlung, die von 270 Besuchern frequentiert wurde, äußerten viele Teilnehmer ihre Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf Natur und Erholung im Naherholungsgebiet, das sich in der Nähe eines Vogelschutzgebiets befindet. Bürgermeister Bernd Schlobach (parteilos) sieht dagegen keinen Grund für einen Kurswechsel und betont, dass die Mehrheit der Stadträte hinter den Plänen steht, da sie auch erhebliche finanzielle Vorteile für den Stadthaushalt verspricht, wie etwa Pachteinnahmen von rund 45 Millionen Euro über einen Zeitraum von 30 Jahren, zusätzlich zu Einnahmen durch EEG-Umlage und Gewerbesteuer. Laut Sächsische.de diskutiert der Stadtrat auch, ob ein Bürgerentscheid das Vorhaben vielleicht doch stoppen könnte.

Die Sorgen der Anwohner konzentrieren sich insbesondere auf den Erhalt des Stadtwaldes, der über 100 Jahre alt ist und Teil des Landschaftsschutzgebiets „Dübener Heide“ ist. Viele Bürger sind besorgt, dass die Windräder nicht nur die Natur beeinträchtigen, sondern auch negative Auswirkungen auf die dort ansässigen, streng geschützten Tier- und Pflanzenarten haben könnten. Diese Bedenken werden von der Bürgerinitiative „PRO Labaun“ unterstützt, die sich aktiv für den Erhalt des Waldes einsetzt, wie MDR berichtet.

Konflikt um die Energiewende

Der Windpark wird von vielen als wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energiewende betrachtet. Protagonisten des Projekts argumentieren, dass es unverzichtbar sei, solche Maßnahmen zu ergreifen, um die Klimaziele zu erreichen. Dennoch ist diese Sichtweise nicht unumstritten. Auf deutschlandweiter Ebene gibt es zahlreiche Bürgerinitiativen, die gegen Windkraft an Land mobil machen. Eine umfassende Analyse zeigt, dass von über 1000 proklamierten Bürgerinitiativen nur rund 290 tatsächlich aktiv sind. Die meisten dieser Gruppen äußern Bedenken hinsichtlich persönlicher Nachteile und Umweltschutz, insbesondere in Form von Naturschutz und Lärmbelästigung, so Energiewende.eu.

Die Windkraftgegner in Dommitzsch reißen in diesem Punkt eine breitere Diskussion an, die in Deutschland stattzufinden scheint. Die Argumente gegen Windkraft sind vielfältig und reichen von Naturschutzaspekten über Bedenken bezüglich Immissionen bis hin zu optischen Beeinträchtigungen. Eine Umfrage unter Bürgerinitiativen zeigt, dass eine große Mehrheit die Energiewende grundsätzlich befürwortet, jedoch konkrete Sorgen hinsichtlich der Umsetzung hat.

Ungeachtet des Widerstandes bleibt Bürgermeister Schlobach optimistisch und sieht die Chance auf Dialog. Ob die Bürgerinitiative „PRO Labaun“ dabei erfolgreich sein wird, die Windparkpläne aufzuhalten oder zumindest zu modifizieren, bleibt abzuwarten. Die kommenden Wochen könnten entscheidend sein, wenn der Stadtrat erneut über die Thematik berät.