Rund drei Wochen vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 startet eine bedeutende Kampagne gegen die Alternative für Deutschland (AfD). Prominente aus der Kultur- und Musikszene schließen sich zusammen, um ein klares Zeichen zu setzen. Die zentrale Botschaft der Kampagne lautet: „Es ist #NICHTokay, die AfD zu wählen!“

Zu den Unterstützern der Initiative zählen bekannte Persönlichkeiten wie die Schauspieler Merlin, Fridolin Sandmeyer und Laura Tonke sowie der Musiker Dirk von Lowtzow. Insgesamt haben sich bereits über 50 Prominente an der Kampagne beteiligt, die am kommenden Samstag offiziell beginnt. Der Initiativtext der Kampagne macht keinen Unterschied zwischen der Partei und ihren Wählern, sondern stellt klar, dass die Wähler eine Politik unterstützen, die auf Hass und Ausgrenzung basiert.

Kritik an der AfD

Die Initiatoren der Kampagne appellieren an die Wähler, ihre Stimme von der AfD und deren Rhetorik klar zu trennen. Die AfD, die seit ihrer Gründung im Jahr 2013 an Bedeutung gewonnen hat, hat sich aus einem konservativen Protest gegen die Europolitik entwickelt und zeigt zunehmend rechtspopulistische Züge. Diese Entwicklung ist Teil eines größeren Trends in Europa, wo rechtspopulistische Parteien, ausgehend von ersten Erscheinungsformen wie dem Front National in Frankreich oder der FPÖ in Österreich, ihre Positionen festigen konnten.

Rechtspopulismus ist in der Forschung und im Alltag als eine Haltung bekannt, die das „einfache Volk“ gegen die Eliten mobilisiert. In Deutschland erlebte der Rechtspopulismus, insbesondere durch die AfD, einen Aufschwung, der viele Bedenken in der Gesellschaft hervorrief. Diese Bewegungen sind oft geprägt von charismatischen Führern und einer emotionalen Ansprache, die gezielt Feindbilder nutzen, um Wähler zu gewinnen, wie bpb.de berichtet.

Gesellschaftlicher Kontext

Der Erfolg von rechtspopulistischen Parteien ist häufig mit gesellschaftlichen Modernisierungskrisen verbunden, die zu einem Verlust von Werten und Orientierung führen. Populistische Parteien grenzen das „einheimische“ Volk von Zuwanderern und politischen Eliten ab und zeigen dadurch ein schizophrenes Gleichheitsverständnis, das sie ideologisch „rechts“ positioniert. Die Wahlerfolge sind nicht nur einfache Protestreaktionen, sondern spiegeln auch eine tiefergehende Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien wider.

Die aktuelle Kampagne stellt somit nicht nur einen Appell an die Wähler dar, sondern auch einen Versuch, die gesellschaftliche Debatte über den Aufstieg des Rechtspopulismus in Deutschland zu schärfen. Je näher die Bundestagswahl rückt, desto mehr werden sich die gesellschaftlichen Konflikte verstärken, die durch das Aufeinandertreffen von populistischen Ansätzen und den etablierten politischen Strukturen entstehen.