Prof. Dr. Fabian Müller hat an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) die W3-Professur für CAR-T-Zell-Therapie übernommen. Mit seiner Expertise wird er die Forschung zur gezielten Therapie von Krebserkrankungen vorantreiben. Die FAU gehört zu den 15 größten und forschungsstärksten Universitäten Deutschlands und verfügt über mehr als 39.000 Studierende sowie 6.000 Mitarbeitende. Prof. Müller hat zuvor am National Cancer Institute in Bethesda, USA, geforscht und hat einen klaren Fokus auf antikörperbasierte Therapien, die darauf abzielen, entartete oder dysregulierte Zellen abzutöten.

Sein Ziel ist es, die Nebenwirkungen traditioneller Krebstherapien durch neue Technologien zu minimieren. Ein zentraler Aspekt seiner Arbeit wird die Entwicklung der CAR-T-Zell-Therapie sein, die für bestimmte Blut- und Lymphdrüsenkrebserkrankungen wie akute lymphatische Leukämie und Non-Hodgkin-Lymphome eingesetzt wird. Der Prozess umfasst die Entnahme und die gentechnische Veränderung von T-Zellen, die anschließend im Labor zur Bekämpfung von Tumorzellen genutzt werden.

Forschungsschwerpunkt und Fortbildung

Der Ablauf der CAR-T-Zell-Therapie ist komplex und besteht aus mehreren Schritten, die eine chemotherapeutische Vorbehandlung beinhalten. Bei dieser Therapieform werden dem Patienten gezielt modifizierte T-Zellen verabreicht, die eine individuelle Therapie darstellen. In Deutschland sind zwei CAR-T-Zell-Therapien zugelassen, die spezifisch auf den Oberflächenmarker CD19 abzielen, und sie sind besonders wirksam bei bestimmten Formen von Lymphomen.

Trotz der Fortschritte in der CAR-T-Zell-Therapie müssen die möglichen Nebenwirkungen, wie zytokinfreisetzungssyndrom und neurologische Beschwerden, ernst genommen werden. Eine aktuelle Untersuchung von Forschern der Universitätsklinik Düsseldorf hat herausgestellt, dass es in seltenen Fällen zu sekundären Krebserkrankungen, wie T-Zell-Lymphomen, nach der Therapie kommen kann. Diese Mutationen, die in blutbildenden Stammzellen auftreten können, sind ein zentrales Forschungsthema.

In den analysierten Fällen konnten Mutationen in den Genen DNMT3A und TET2 nachgewiesen werden, die mit hämatologischen Krebserkrankungen assoziiert sind. Dies macht deutlich, wie wichtig ein Screening auf Mutationen vor der CAR-T-Zell-Therapie ist, um das individuelle Risiko besser abschätzen zu können. Prof. Müller wird sich in seiner neuen Position auch auf die Erforschung solcher Nebenwirkungen konzentrieren und das Verständnis für die Langzeitfolgen der Therapie verbessern.

Persönliche Motivation und Interessen

Abseits seiner wissenschaftlichen Arbeit hat Prof. Müller eine tiefe Verbindung zur Natur und zu Tieren, was sich in seinen häufigen Besuchen von Tierparks und dem Nürnberger Zoo zeigt. Sein Kindheitstraum hat sich im Laufe der Jahre verändert, dennoch faszinierte ihn der Beruf des Tierarztes. In der Onkologie verfolgt er das Ziel, Patienten nicht nur medizinisch zu helfen, sondern auch für positive Erlebnisse zu sorgen und sie zum Lachen zu bringen.

Mit seinem Wissen und Engagement könnte Prof. Müller einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der CAR-T-Zell-Therapie leisten und die Behandlung von Krebserkrankungen revolutionieren. Die FAU und die gesamte medizinische Gemeinschaft werden gespannt verfolgen, welche Fortschritte er mit seinem Team erzielen wird.