Ab dem 1. Januar 2025 treten in Deutschland zahlreiche Neuerungen in Kraft, die sowohl private Haushalte als auch Unternehmen betreffen. Der Grundpreis für das „Deutschlandticket“ wird von 49 Euro auf 58 Euro erhöht. Auch die Preise für Postdienste steigen: Standardbriefe kosten künftig 95 Cent, während Postkarten 95 Cent (vorher 70 Cent) und Kompaktbriefe 1,10 Euro (vorher 1,00 Euro) kosten.
Darüber hinaus wird der Preis für Großbriefe auf 1,80 Euro angehoben (vorher 1,60 Euro) und das Porto für Maxibriefe steigt um 15 Cent auf 2,90 Euro. Die Zustellzeiten für Briefe verändern sich ebenfalls, da 95 % der Briefe nun am dritten Werktag nach Einlieferung ankommen müssen. Zu den weiteren Neuerungen gehört die Verpflichtung für Banken, ab dem 9. Januar 2025 „Echtzeitüberweisungen“ zu empfangen. Ab Oktober 2025 müssen diese Überweisungen auch ohne zusätzliche Kosten angeboten werden, was Geldtransfers innerhalb von zehn Sekunden ermöglicht.
Änderungen im Finanz- und Gesundheitsbereich
Die Verbraucher können ab 2025 die Internetrechnung kürzen oder den Vertrag kündigen, wenn die vereinbarte Geschwindigkeit nicht eingehalten wird. Zudem wird die Bundesnetzagentur dafür sorgen, dass Vorgaben und ein Mess-Tool für Festnetz-Internet bereitgestellt werden. Ab Frühjahr 2025 sind auch Regelungen für Mobilfunk-Internetzugänge zu erwarten.
Der CO2-Preis steigt zum Jahreswechsel von 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne, während die Erdgaspreise um etwa einen viertel Cent pro Kilowattstunde steigen, was für eine Familie mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden jährliche Mehrkosten von rund 52 Euro bedeutet. Zusätzlich führen höhere Gasnetzentgelte zu weiteren Kosten von 80 Euro pro Jahr. Im Gesundheitssektor startet die elektronische Patientenakte ab dem 15. Januar 2025 in Modellregionen wie Hamburg und Teilen von Nordrhein-Westfalen.
Der Zusatzbeitrag der gesetzlichen Krankenkassen erhöht sich um 0,8 Prozent auf 2,5 Prozent. Zudem dürfen ab dem 1. Januar 2025 keine Amalgamfüllungen mehr für neue Zahnfüllungen verwendet werden, und die Pflegeversicherungsbeiträge steigen um 0,2 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent (4,2 Prozent für Kinderlose).
Familien und Steueränderungen
Für Familien gibt es ebenfalls Anpassungen: Der Grundfreibetrag wird um 312 Euro auf 12.096 Euro erhöht, und der steuerliche Kinderfreibetrag steigt um 30 Euro auf 3.336 Euro pro Elternteil. Kindergeld wird um 5 Euro auf 255 Euro pro Kind und Monat angehoben. Zudem müssen ab 2025 nur noch Personen ab einem Einkommen von 39.900 Euro den Solidaritätszuschlag zahlen. Auch die Aufwendungen für Kinderbetreuung können künftig zu 80 Prozent bis zu einem Maximum von 4.800 Euro pro Kind als Sonderausgaben geltend gemacht werden.
Die Steuerbefreiung für Haus- und Hobbybrauer wird von 2 Hektolitern auf 5 Hektoliter erhöht, und Photovoltaikanlagen, die nach dem 31. Dezember 2024 angeschafft werden, dürfen eine Bruttoleistung von maximal 30 Kilowatt (peak) je Einheit haben. Hinzu kommt, dass ab dem 1. Januar 2025 alle inländischen Unternehmer E-Rechnungen empfangen müssen, während die Aufbewahrungsfristen für Buchungsbelege von zehn auf acht Jahre verkürzt werden.
Weitere gesetzliche Änderungen betreffen den Mindestlohn, der von 12,41 Euro auf 12,82 Euro pro Stunde steigt, sowie die Mindestvergütung für Azubis im ersten Lehrjahr, die um 4,7 Prozent auf 649 Euro monatlich erhöht wird. Die Minijob-Grenze erhöht sich von 538 Euro auf 556 Euro monatlich.
Die Grundsteuer wird ab dem 1. Januar 2025 auf Grundlage des reformierten Rechts erhoben. Auch die Tabaksteuer steigt auf 11,71 Cent je Stück sowie 19,84 Prozent des Kleinverkaufspreises. Die Gasspeicherumlage wird zum Jahreswechsel auf 2,99 Euro je Megawattstunde angehoben, und das Wohngeld erhöht sich um durchschnittlich 30 Euro oder 15 Prozent.
Zusätzlich gibt es neue Regelungen zur Biotonne und zur Alttextilienentsorgung.
Diese umfangreichen Änderungen sollen die Strukturen in verschiedenen Bereichen anpassen und den Verbraucher sowie die Wirtschaft auf zukünftige Anforderungen vorbereiten, wie auch Fuldainfo und Computer Bild berichtet haben.