Im Tarifstreit zwischen der Deutschen Post und der Gewerkschaft Verdi kommt es zu massiven Arbeitsniederlegungen. Heute, am 27. Februar 2025, treten rund 800 Beschäftigte an 37 Zustellstützpunkten in Bayern in einen Warnstreik. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die Postzustellung in der Region, da die Menschen mit Verzögerungen rechnen müssen. Die Gewerkschaft Verdi kritisiert das Angebot der Arbeitgeber und stellt klar, dass es unzureichend sei und zu Reallohn-Einbußen führen könne.

Verdi fordert eine Entgelterhöhung von seven Prozent für die rund 170.000 betroffenen Mitarbeiter, zu denen Briefträger, Paketboten und Logistikmitarbeiter zählen. Im Gegensatz dazu schlägt die Deutsche Post in einem 27 Monate laufenden Vertrag eine Anhebung von zunächst 1,8 Prozent und später um weitere 2,0 Prozent vor. Trotz mehrerer Verhandlungsrunden wurde bislang keine Einigung erzielt, und die nächste Runde ist für Montag und Dienstag geplant. Die Post bezeichnet die Warnstreiks als „unnötig“ und betont, dass diese zu Lasten der Kunden gehen.

Hintergrund und aktuelle Lage

Laut pnp.de haben sich die Verhandlungen über Tarifverträge im Allgemeinen als herausfordernd erwiesen. In Deutschland ist die Tarifbindung seit 2000 kontinuierlich gesunken. Während der Anteil der tarifgebundenen Beschäftigten im Jahr 2000 bei 67 Prozent lag, betrug dieser 2018 nur noch 54 Prozent. Besonders betroffen sind die Bereiche Informations- und Kommunikationsdienstleistungen, in denen nur 18 Prozent der Beschäftigten tarifgebunden sind, während im öffentlichen Sektor sowie bei den Finanzdienstleistungen hohe Tarifbindungsgrade bestehen.

Die Situation bei der Post sind Teil eines größeren Bildes, das von vergänglichen Tarifverhandlungen in Deutschland geprägt ist. Der durchschnittliche Streik in Deutschland betrifft weniger Beschäftigte und führt zu weniger Arbeitsausfällen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Laut bpb.de fielen zwischen 2006 und 2018 in Deutschland im Durchschnitt 751.384 Arbeitstage durch Streiks aus, während in Frankreich deutlich höhere Zahlen verzeichnet wurden.

Ausblick und Reaktionen

David Merck vom Verdi-Landesbezirk hat die aktuelle Haltung der Post scharf kritisiert. Er befürchtet, dass die Angebote der Arbeitgeber den Beschäftigten nicht gerechte Entgelte bieten, was die Verhandlungen in eine kritische Phase bringt. Die Gewerkschaft zeigt sich entschlossen, ihre Forderungen durchzusetzen und auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen hinzuwirken. Die Post hat zum Ziel, in konstruktiven Gesprächen zu einer Lösung zu gelangen, um die angespannten Verhältnisse zu entspannen.

Die kommenden Verhandlungsrunden könnten entscheidend sein, um eine Einigung zu erreichen und die Arbeitsniederlegungen zu beenden, die sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Kunden dermassen nachteilige Auswirkungen haben.

Quellen

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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