Im Fall des vor 20 Jahren verschwundenen Berliners Alexander Luchterhandt gibt es neue Entwicklungen, die Hoffnung auf eine Aufklärung des ungelösten Cold Case bringen könnten. Am 7. Januar 2025 läuft ein Polizeieinsatz in Berlin-Wannsee, der sich auf ein Grundstück an der Ecke Alsenstraße/Charlottenstraße konzentriert. Die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass Beamte der Mordkommission gemeinsam mit einem spezialisierten Team des Bundeskriminalamtes und Leichenspürhunden nach einer Leiche suchen. Diese Aktion begann am Dienstagmorgen und basiert auf einem Hinweis eines alten Bekannten des Vermissten.
Alexander Luchterhandt verschwand im Mai 2005 spurlos, nachdem er sich am 8. Mai letzten Kontakts mit einer Person hatte, um in einem Imbiss in Neukölln zu essen. Zuletzt war er in seiner Wohnung im 23. Stock eines Hochhauses am Anton-Saefkow-Platz gesehen worden. Informationen deuten darauf hin, dass er in der Vergangenheit ein als illegal betrachtetes Geschäft betrieben hat, bei dem er Polizeifunk abhörte und diese Informationen gegen Bezahlung weitergab. Das soll ihm jährlich etwa 250.000 Euro eingebracht haben.
Einigermaßen gesicherte Indizien
Im Zuge der aktuellen Ermittlungen wurde das Grundstück und ein leerstehendes Haus durchsucht. Bisher blieb die Suche nach Luchterhandts Leiche jedoch ohne Erfolg. Das sind nicht die ersten Schwierigkeiten, die der Fall mit sich bringt. Ein ursprünglich gegen fünf Beschuldigte eingeleitetes Verfahren wurde 2008 mangels Beweisen eingestellt; einige der Verdächtigen sind mittlerweile verstorben.
Die letzten investigativen Schritte in dieser Sache konnten erst durch neue Hinweise aus dem Bekanntenkreis Luchterhandts ermöglicht werden. Unter den Verdächtigen waren auch solche, mit denen Luchterhandt angeblich illegale Geschäfte betrieb. Zwei von ihnen wurden zeitweilig in Untersuchungshaft genommen, der Hauptbeschuldigte verstarb 2017.
Ein komplexes Umfeld
Die Ermittler stehen vor einem komplexen Hintergrund: Über die Jahre sind verschiedene Theorien über Luchterhandts Verschwinden aufgekommen, von Raubmord bis Flucht. Besonders die Verbindungen zur ukrainischen Menschenschleuser-Mafia und eine frühere Entführung durch geprellte Geschäftspartner werfen Fragen auf. Luchterhandt hatte sogar einen Leibwächter eingestellt, um seiner Sicherheit willen.
In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Ermittlungen, darunter auch Hinweise aus dem Jahr 2010, die jedoch keine neuen Erkenntnisse brachten. Ein Leichenfund in Jungfernheide im Jahr 2014 stellte sich ebenfalls nicht als Luchterhandt heraus. Unklar bleibt, ob Luchterhandt tot oder einfach verschwunden ist, obwohl er eine große Menge Bargeld hinterließ.
In Deutschland werden jährlich rund 100.000 Menschen als vermisst gemeldet, wobei etwa 3 % der Fälle ungelöst bleiben. Agenturen wie die Intuition Investigation sind auf die Aufklärung solcher Langzeitvermisstenfälle spezialisiert und verwenden innovative Ermittlungsmethoden sowie spezielle Suchhunde, um vermisste Personen zu finden oder klarzustellen, was mit ihnen geschehen ist.
Die Ermittlung zu Alexander Luchterhandt bleibt auf der Agenda der Berliner Polizei, und die Hoffnung, den Fall möglicherweise aufzuklären, lebt weiter. Der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Sebastian Büchner, hat bereits erklärt, dass das Verfahren reanimiert werden könnte, wenn spezifische neue Hinweise zur Auffindung der Leiche vorliegen.
Die Menschen, die Luchterhandt kannten, hoffen nun auf Fortschritte und bleiben gespannt auf die Ergebnisse der laufenden Ermittlungen.
Die Situation rund um diesen Fall bleibt angespannt, und die Öffentlichkeit beobachtet die Maßnahmen der Ermittler. Der Fall Luchterhandt wird als einer der mysteriösesten und tragischsten in der Berliner Kriminalgeschichte wahrgenommen.
Die anhaltende Suche könnte noch viele weitere Antworten bringen und möglicherweise die nie endende Frage klären: Was geschah wirklich mit Alexander Luchterhandt?
Für weitere Informationen zu den Details dieser Ermittlungen besuchen Sie bitte rbb24 und Berliner Zeitung.