Am Freitag, dem 24. Januar 2025, führte die Polizei Bremen in Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt, Zoll, Finanz- und Bauamt sowie der Gewerbeaufsicht umfassende Kontrollen in den Stadtteilen Steintor, Walle und Gröpelingen durch. Bei der Überprüfung von neun Kiosken, Imbissen und Bars wurden zahlreiche Verstöße festgestellt. Diese umfassten unter anderem Hygienemängel, Baumängel, illegale Beschäftigung sowie Verstöße gegen das Betäubungsmittel- und Arzneimittelgesetz. Insgesamt entsprach die Situation in sieben der überprüften Lokalitäten nicht den vorgeschriebenen Standards, was zu mehreren Strafanzeigen und der Sicherstellung von Betäubungsmitteln und Bargeld führte. In zwei Bars in Gröpelingen wurden zudem Eisenstangen und ein Baseballschläger sichergestellt.
Bei den offenen und verdeckten Maßnahmen zur Bekämpfung des Drogenhandels im Steintor konnten mehrere Straßenhändler gefasst werden. Die Polizei Bremen hat sich somit verstärkt der Bekämpfung der Straßenkriminalität verschrieben und kündigte an, die Maßnahmen fortzusetzen, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. In diesem Kontext sind die Kontrollen als Teil eines übergreifenden Sicherheitskonzeptes zu verstehen, das auf die Reduzierung der Drogenkriminalität abzielt.
Kriminalitätslage am Hauptbahnhof
Die angesprochenen Kontrollen stehen im Zusammenhang mit den aktuellen Entwicklungen am Bremer Hauptbahnhof. Hier ist eine hohe Polizeipräsenz zu beobachten. Viele Menschen sind dort in Schlafsäcken anzutreffen und Drogenkonsum, insbesondere Crack, ist vor allem in der Nähe des Hillmannplatzes verbreitet. Anwohner und Geschäftsinhaber reagieren alarmiert auf die stark angestiegene Kriminalitätsbelastung, vor allem nachts, wo sich viele unsicher fühlen. Ein privater Sicherheitsdienst wurde bereits organisiert, und es gibt Forderungen nach einem neuen Polizeistützpunkt in der Umgebung.
Die Bremer Bürgerschaft hat in letzter Zeit über die Sicherheitslage am Hillmannplatz diskutiert. Ein Projekt namens „Tatkraft Hillmannplatz“ soll kulturfördernde Maßnahmen zur Belebung des Platzes unterstützen. Allerdings wird die Drogenproblematik als komplex angesehen, und es sind bereits Bedenken hinsichtlich einer möglichen Verdrängung von Drogenkriminalität in andere Stadtteile laut geworden. Hierbei wird oft auf die gestiegene Zahl der Drogentoten verwiesen, die in Deutschland in den letzten zehn Jahren mehr als doppelt so hoch ist. Im letzten Jahr zählte Bremen 27 Drogentote.
Politische Reaktionen und Initiativen
Die Diskussionen über die Drogenpolitik in Bremen zeigen unterschiedliche politische Ansichten auf. Geplant sind Veranstaltungen, wie ein taz-Salon, um das Thema öffentlich zu erörtern. Trotz vorhandener Sucht- und Drogenhilfsangebote gibt es jedoch Schwierigkeiten bezüglich der Wartezeiten und der Verfügbarkeit von Behandlungsplätzen.
Ebenfalls besorgniserregend ist der Rückgang von Veranstaltungen am Hillmannplatz, da jährliche Events wie das Weinfest aufgrund von Sicherheitsbedenken abgesagt wurden. Die Drogenlandschaft in Bremen hat sich in den letzten Jahren verändert, mit dem Aufkommen neuer Substanzen wie Fentanyl, was die Problematik weiter verkompliziert.
Die kontinuierlichen Aktionen der zuständigen Behörden und die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit sind dabei entscheidend, um die verschiedenen Aspekte der Drogenkriminalität sowie die damit einhergehenden sozialen Herausforderungen in Bremen zu bewältigen. Die komplexe Situation erfordert multifaceted Lösungen und ein starkes Engagement aller beteiligten Akteure.
Für weitere Informationen zu den Kontrollen und deren Ergebnissen können Sie den vollständigen Bericht auf Kreiszeitung nachlesen, während die Details zur kriminalitätstechnischen Lage am Hauptbahnhof von taz bereitgestellt werden. Zudem bietet Presseportal weitere Einblicke in die durchgeführten Maßnahmen und deren Auswirkungen.