Am Vormittag des 11. Februar 2025 kam es in Gütersloh zu einem intensiven Polizeieinsatz, als ein 54-jähriger Mann sich in seiner Wohnung an der Marienstraße barricadierte. Laut Westfalen-Blatt ging der Vorfall mit der Meldung von Anwohnern einher, die einen auffällig erscheinenden Mann am Fenster beobachteten. Der Mann zeigte sich mit einer Pistole in der Hand, die er jedoch bereits kurz vor dem Eintreffen der Polizei aus dem Fenster warf. Diese Waffe stellte sich später als Schreckschusswaffe heraus.
Bevor die Polizei eingreifen konnte, hatte der Mann bereits in den Innenhof geschossen und dabei einen Zeugen getroffen, der jedoch nicht verletzt wurde. Die unmittelbare Umgebung wurde großräumig abgesperrt, Anwohner informiert und die Kinder einer nahegelegenen Kita wurden vorsichtshalber im Gebäude belassen. Der Polizei waren keine weiteren Hinweise auf eine Bewaffnung des Mannes bekannt.
Intervention des SEK
Das Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei aus Münster traf kurze Zeit später am Einsatzort ein. Der 54-Jährige reagierte auf polizeiliche Ansprache nicht und bemerkte, dass er lautstark schrie und die Beamten bedrohte. Um 15 Uhr konnte der Mann schließlich unverletzt und alleine in seiner Wohnung in Gewahrsam genommen werden. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Ähnliche Situationen, wie sie in Gütersloh stattfanden, sind nicht selten. So berichtete Merkur über einen vergleichbaren Einsatz an Heiligabend 2024 in Nürnberg. Dort wurde ebenfalls ein Spezialeinsatzkommando alarmiert, nachdem ein Nachbar in einer Pension von einem unbekannten Mann mit einer Schusswaffe bedroht worden war. Der Bedroher, ein 19-Jähriger, ließ sich widerstandslos festnehmen und hatte bei seiner Festnahme ebenfalls eine Schreckschusswaffe dabei.
Statistische Einordnung
Die Vorfälle zeugen von der anhaltenden Relevanz von Waffengebrauch bei polizeilichen Einsätzen in Deutschland. Laut polizeischuesse.cilip.de wird die Schusswaffengebrauchsstatistik jährlich erstellt und liefert umfassende Daten zu allen Einsätzen von Polizeikräften, bei denen Schusswaffen eingesetzt wurden. Diese Statistik umfasst eine Vielzahl von Kategorien, darunter Verletzte, Tote sowie unzulässigen Schusswaffengebrauch. Die Zahlen werden meist im Frühjahr oder Sommer des Folgejahres veröffentlicht.