Am 13. März 2025 findet im Jugendtheater Lutz von 18 bis 20 Uhr der nächste Politische Salon statt, welcher sich dem Thema „Jugend und Politik“ widmet. Ziel der Veranstaltung ist eine offene Diskussion über die Wünsche und politischen Interessen der Jugendlichen zur Stadtentwicklung in Hagen. Dies berichtet die FernUniversität Hagen, die in Zusammenarbeit mit dem Theater Hagen und dem Emil Schumacher Museum diese Initiative ins Leben gerufen hat. Erstmals spricht die Universität mit einem Workshop unter 20 Jugendlichen auf ihrem Campus sowie durch eine Online-Umfrage mit 285 Teilnehmern im Alter von 14 bis 24 Jahren über die wichtigen Themen, die die junge Generation betreffen.
Die Impulse für den Politischen Salon kommen von der 19. Shell Jugendstudie, die umfassende Einblicke in die Meinungen und Lebensrealitäten junger Menschen in Deutschland liefert. Die Ergebnisse der Umfragen zeigen, dass Jugendliche zunehmend andere Themen wichtig sind als denen der Erwachsenen. Besonders bemerkenswert ist das Gefühl vieler, in der kommunalen Politik machtlos zu sein. Ein klarer Wunsch nach neuen Konzepten zur Integration junger Menschen in die Stadtgesellschaft zeichnet sich ab, beispielsweise durch kulturellen Austausch, mehr Vielfalt und sichere öffentliche Plätze.
Die Shell Jugendstudie 2024
Die 19. Shell Jugendstudie, die am 15. Oktober 2024 vorgestellt wurde, hat ergeben, dass die junge Generation in Deutschland vor großen Herausforderungen steht, jedoch optimistisch in die Zukunft blickt. Bundesjugendministerin Lisa Paus und Prof. Dr. Mathias Albert präsentierten die Studie unter dem Titel „Jugend 2024 – Pragmatisch zwischen Verdrossenheit und gelebter Vielfalt“. Laut BMFSFJ haben 75% der Jugendlichen hohes Vertrauen in die Demokratie, während die Zustimmung zu politischen Parteien abnimmt.
Die Shell Jugendstudie erfasste Daten von über 2.500 Jugendlichen im Alter von 12 bis 25 Jahren und brach somit mit der Tradition, die bereits seit 1953 alle vier Jahre durchgeführt wird. Die Studie zeigt, dass 81% der Befragten Angst vor einem Krieg in Europa haben, und mehr als die Hälfte sorgt sich um die wirtschaftliche Lage sowie den Klimawandel. Interessanterweise zeigen die Ergebnisse einen Anstieg des Vertrauens in unabhängige Institutionen wie das Bundesverfassungsgericht, während die Ablehnung gegenüber parteipolitischen Strukturen wächst.
Jugend und digitale Medien
Die Nutzung digitaler Medien nimmt unter jungen Menschen stetig zu. Laut der Shell Studie vertrauen 83% der Jugendlichen klassischen Medien wie ARD und ZDF, während Online-Kanäle wie YouTube zunehmend an Bedeutung gewinnen. 90% der Befragten wünschen sich zudem obligatorischen Schulunterricht zu digitalen Medien. Diese Zahlen verdeutlichen den Wandel, den die Jugendlichen in ihrer Mediennutzung durchlaufen, was auch die Forderung nach mehr Teilhabe und Mitbestimmung in der politischen Arena untermauert. Philipp Seitz, Präsident des Bayerischen Jugendrings, betont, dass Jugendarbeit ein wichtiger Lern- und Erfahrungsort der Demokratie sei und echte Mitsprache gefordert wird, einschließlich einer möglichen Absenkung des Wahlalters.
Die Ergebnisse der Shell Jugendstudie bieten nicht nur wertvolle Einblicke in die Sorgen und Hoffnungen der jungen Generation, sondern unterstreichen auch die Notwendigkeit, Angebote für eine aktive Zivilgesellschaft zu schaffen. Seitz beschreibt die Ergebnisse als Weckruf für die Gesellschaft im Umgang mit der Jugendlichen, die Vielfalt und Engagement einfordern, um diese in die bestehenden Strukturen zu integrieren. Die Initiative der FernUniversität Hagen ist ein Schritt in diese Richtung und zeigt, wie wichtig der Dialog zwischen Generationen ist, um die zukünftige Stadtgesellschaft aktiv mitzugestalten.