Polen intensiviert seine Bemühungen zur Stärkung seiner Verteidigungsfähigkeit, bedingt durch die wachsende Bedrohung durch Russland und die aggressive Außenpolitik unter Präsident Wladimir Putin. In diesem Kontext hat Polen kürzlich 28 nachgerüstete M1A2 SEPv3 Abrams-Kampfpanzer aus den USA erhalten, die am 18. Januar 2025 in Danzig eintrafen. Diese Lieferung ist Teil eines größeren Auftrags, der im April 2022 in Auftrag gegeben wurde, als Polen insgesamt 250 Abrams-Panzer M1A2 SEPv3 im Wert von 4,75 Milliarden US-Dollar bestellte.

Polen hat gegenwärtig den höchsten Anteil des Bruttoinlandprodukts (BIP) für Verteidigung innerhalb der NATO-Staaten, mit fünf Prozent. Im Vergleich dazu hat Deutschland gerade einmal die NATO-Vorgabe von zwei Prozent erreicht. Diese Entwicklung verdeutlicht den Drang Polens, sich militärisch besser aufzustellen, insbesondere angesichts der sich verändernden geopolitischen Lage in Europa. Zusätzlich hatte Polen im Sommer 2023 96 AH-64E „Apache“-Kampfhubschrauber aus den USA sowie knapp 500 Himars-Mehrfachraketenwerfer im Februar 2023 bestellt.

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Technologische Fortschritte der M1A2 SEPv3

Die neu gelieferten M1A2 SEPv3-Panzer verfügen über bedeutende technische Neuerungen, einschließlich eines Wärmebildgeräts mit 50-fach vergrößernder Optik. General Dynamics Land Systems, der Hersteller dieser Panzer, hat einen Vertrag über 4,6 Milliarden USD zur Produktion der M1A2 SEPv3 für die US-Armee erhalten. Der Vertrag umfasst festgelegte Arbeitsorte und wird über mehrere Lieferbestellungen abgewickelt, wobei das geschätzte Abschlussdatum des Projekts für den 17. Juni 2028 angesetzt ist.

Die M1A2 SEPv3-Konfiguration bietet zahlreiche Verbesserungen in den Bereichen Kommunikation, Feuerkontrolle, Lethalität und Wartung, sowie einen verbesserten Schutz. Der Panzer ist mit einer 120-mm-M256-Glattrohrkanone ausgestattet und wird als eines der fortschrittlichsten Landkampffahrzeuge angesehen, das für die Bekämpfung und Zerstörung feindlicher Kräfte konzipiert ist.

Steigende Verteidigungsausgaben in Europa

Die Wahrnehmung der Bedrohung durch Russland hat auch zu einem Anstieg der Verteidigungsausgaben in den NATO-Staaten geführt. Geplant ist, dass die Mitgliedstaaten im Jahr 2024 insgesamt rund 2,71 Prozent ihres BIP für Verteidigung aufwenden, was einem Betrag von ca. 1,5 Billionen US-Dollar entspricht. Besonders auffällig ist der Anstieg bei europäischen Alliierten und Kanada, die im Durchschnitt 2,02 Prozent des BIP ausgeben, was etwa 507 Milliarden US-Dollar entspricht.

Polen gehört zu den Spitzenreitern der NATO-Ausgaben mit einem Anteil von 4,12 Prozent des BIP, gefolgt von Estland mit 3,43 Prozent und den USA mit 3,38 Prozent. Diese Steigerungen sind nicht zuletzt eine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, der die Sicherheitslage in Europa erheblich verändert hat. Der Druck von politischen Führern wie Donald Trump hat zudem die Diskussion über angemessene Verteidigungsausgaben in den Alliierten Staaten neu belebt.

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Insgesamt zeigt die wachsende Militarisierung Polens und die steigenden Verteidigungsausgaben innerhalb der NATO-Staaten die Notwendigkeit, sich an einem veränderten Sicherheitsumfeld zu orientieren.

Für weitere Informationen: Merkur, General Dynamics, Tagesschau.