Am Dienstagmittag, dem 8. Januar 2025, wurde in einem Regionalexpress, der auf der Strecke zwischen Freising und München unterwegs war, Pfefferspray versprüht. Der Vorfall ereignete sich gegen 12:30 Uhr in der Nähe des Münchener Stadtteils Laim. Mehrere Fahrgäste klagten über Beschwerden wie Kratzen im Hals und Hustenreiz, was zu einer Alarmierung der Polizei führte, berichtet die tz.de.
Eine aufmerksame Zeugin beobachtete, wie zwei Männer an der Station Laim aus dem Zug ausstiegen und einen Gegenstand in einen Mülleimer warfen. Diese Männer hatten zuvor durch ihr lautes und ungebührliches Verhalten im Zug auf sich aufmerksam gemacht. Die Bundespolizei hat mittlerweile Videoaufzeichnungen sowohl von der S-Bahn als auch vom Bahnsteig ausgewertet, um die Identität der beiden Männer festzustellen. Zeugen, die Hinweise zu dem Vorfall geben können oder selbst betroffen sind, werden gebeten, sich bei der Bundespolizeiinspektion München unter der Rufnummer 089/515550-0 zu melden.
Pfefferspray und seine rechtlichen Rahmenbedingungen
Pfefferspray ist in Deutschland weit verbreitet, vor allem in Form von „Tierabwehrsprays“, die legal erhältlich sind und ohne Altersbeschränkung mitgeführt werden dürfen. Sie fallen nicht unter das Waffengesetz, da sie nicht gegen Menschen eingesetzt werden sollen. Allerdings ist der Einsatz von Pfefferspray gegen Menschen in der Regel als gefährliche Körperverletzung zu werten, es sei denn, er erfolgt in Notwehr oder Nothilfe, wie die Webseite arrivesafe.app erklärt.
Pfeffersprays, die keine Kennzeichnung als „Tierabwehrspray“ haben, unterliegen dem Waffengesetz und dürfen nur dann verkauft werden, wenn sie spezifische Kriterien erfüllen. Dazu zählen beispielsweise eine maximale Dosis von 80 mg Wirkstoff, eine Reichweite von bis zu 2 Metern, sowie ein Prüfzeichen der Physikalisch-Technischen Prüfanstalt (PTB). Diese Sprays dürfen erst ab einem Alter von 14 Jahren erworben werden.
Gesundheitliche Risiken durch Pfefferspray
Der Hauptbestandteil von Pfefferspray, Capsaicin, kann starke Schmerzen, Schwellungen der Schleimhäute und Atembeschwerden verursachen. Besonders für Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma besteht erhebliche Gefahr. Bei unsachgemäßer Anwendung kann auch der Anwender in Kontakt mit dem Reizstoff kommen, was zu Erstickungsgefahr und sogar zu Verätzungen der Augen führen kann.
Es gibt eine Vielzahl von Pfefferspray-Produkten auf dem Markt. Beliebte Optionen sind das ABUS Abwehrspray SDS80 und das BALLISTOL 24430 Pfeffer-KO, die in Outdoor- und Survivalshops sowie Drogeriemärkten erhältlich sind. Es wird geraten, im Falle einer Kontamination mit Pfefferspray schnell zu handeln, indem man den betroffenen Bereich mit kaltem Wasser ausspült und kontaminierte Kleidung ablegt.