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Pendler aus MV kämpfen gegen Bahnlücken: Verspätung in Pasewalk

Trotz der Mobilitätsoffensive Mecklenburg-Vorpommerns, die im Jahr 2023 gestartete wurde, bleiben die Bahnverbindungen zwischen Pasewalk und Prenzlau an der Landesgrenze mangelhaft, was für etwa 3.000 Berufspendler nach Berlin zu unpraktischen Reisezeiten führt und somit die Effektivität der neuen Angebote in Frage stellt.

Der pendelnde Alltag in Deutschland wird zunehmend von Herausforderungen geprägt, besonders in Mecklenburg-Vorpommern. Hier wird deutlich, wie wichtig eine zuverlässige Anbindung zwischen den Bundesländern ist, insbesondere für Berufspendler, die nach Berlin reisen möchten.

Die Lücke im Mobilitätsnetz

Die regionale „Mobilitätsoffensive“, die im letzten Jahr initiiert wurde, um die Verkehrsanbindung zu verbessern, steht vor einem ernsten Problem. Während die Bahnlinie RE 10 zwischen Stralsund und Pasewalk im einstündlichen Takt bedient wird, endet die Zugverbindung an der Landesgrenze zu Brandenburg. Berichten zufolge ist dieses Angebot für die Pendler wenig nützlich, da es eine unüberbrückbare Lücke von 25 Kilometern zu dem nächsten möglichen Zug in Prenzlau entsteht. Diese Situation führt dazu, dass viele Züge lediglich leer durch die Region fahren.

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Pendelnde Menschen fordern bessere Anbindung

Sven Krein, ein Berufspendler zwischen Usedom und Berlin, schildert sein Dilemma. Trotz einer idealen Abfahrtszeit um 06:09 Uhr ab Anklam ist der Zug für ihn aufgrund seines Endpunktes in Pasewalk nicht nutzbar. Stattdessen muss er täglich eine Stunde früher aufstehen – um 3:45 Uhr. Er ist nicht allein in seinem Anliegen: Rund 3.000 Menschen pendeln täglich von Vorpommern-Greifswald nach Berlin und haben ein starkes Interesse an einer verbesserten Zugverbindung.

Die Rolle der Ministerien und zukünftige Perspektiven

Die zuständigen Ministerien in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben die Situation bereits geprüft. Die Rückmeldung aus Brandenburg betont die Schwierigkeiten der stündlichen Bedienung aufgrund der Gleisnutzung durch den Fernverkehr. Diese Erklärung wird von Krein jedoch als unzureichend empfunden, da er anführt, dass bereits Verbindungen von Anklam nach Pasewalk und von Prenzlau nach Berlin bestehen. Ein fehlender Dialog und eine mangelnde Abstimmung zwischen den Bundesländern werden als Hauptprobleme identifiziert.

Kritik von ProBahn

Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ sieht ebenfalls Handlungsbedarf. Der Landesvorsitzende Marcel Drews äußert, dass nicht nur auf dieser Strecke, sondern auch auf anderen Linien die Kooperation zwischen den Bundesländern optimiert werden muss. Während Brandenburg einen zuverlässigen Einstundentakt im Regionalverkehr aufweist, operiert Mecklenburg-Vorpommern auf einigen Strecken lediglich im Zweistundentakt. Diese Diskrepanz verschärft die Mobilitätsproblematik für die Pendler erheblich.

Ein Lichtblick für die Zukunft?

Hinsichtlich einer Lösung scheint eine Neubewertung der Bahnverbindungen für das Jahr 2026 in Aussicht gestellt zu sein. Ob diese Überprüfung die lang erwarteten Verbesserungen für Berufspendler mit sich bringt, bleibt abzuwarten. Bis dahin sind viele Pendler gezwungen, auf ihre unzureichenden Mobilitätsoptionen zu setzen und sich mit den bestehenden Herausforderungen auseinanderzusetzen.

Fazit: Ein bedeutendes Thema für die Region

Die Situation rund um die Bahnverbindung zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg ist nicht nur eine technische Herausforderung; sie hat auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Lebensqualität vieler Pendler. Ein besseres Zusammenspiel zwischen den Bundesländern könnte den Pendlern nicht nur eine stressfreiere Anreise bescheren, sondern auch die Attraktivität der Region steigern. Die Diskussion über einen effizienten und integrativen Transport bleibt also entscheidend, um die Mobilität in diesem Teil Deutschlands nachhaltig zu verbessern.

Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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