Am 16. Januar 2025 wurden Sören Pellmann, Bundestagsabgeordneter der Linken, und seine Frau in Leipzig während des Anbringens von Wahlplakaten beleidigt und angegriffen. Der Vorfall ereignete sich in der Gärtnerstraße im Stadtteil Grünau-Ost, als zwei deutsche Jugendliche, ein 17-Jähriger und ein 18-Jähriger, in die Auseinandersetzung verwickelt waren. Der 18-Jährige zeigte dabei einen verfassungsfeindlichen Gruß, was die besorgniserregende politische Stimmung in Deutschland widerspiegelt. LVZ berichtet, dass Pellmann seit 2017 im deutschen Bundestag sitzt und vor dreieinhalb Jahren das Direktmandat im Leipziger Süden gewonnen hat.
Dieser Vorfall ist nicht der einzige Angriff, der in Leipzig in letzter Zeit stattfand. Nur einen Tag vor Pellmanns Beleidigung wurde der CDU-Kandidat Dietmar Link in Neulindenau von einem Fahrradfahrer mit einem festen Gegenstand beworfen, wobei er am Kopf getroffen wurde und anschließend an Kopfschmerzen und Schwindel litt. Ermittlungen wegen schwerer Körperverletzung wurden eingeleitet, wie ebenfalls berichtet wird.
Steigende politisch motivierte Gewalt
Die Vorfälle in Leipzig sind Teil eines alarmierenden Trends in Deutschland, wo politisch motivierte Gewalttaten einen neuen Höchststand erreicht haben. Zahlen zeigen, dass im vergangene Jahr mehr als 34.000 solcher Taten gemeldet wurden, was einen Anstieg von 6,7 Prozent im Vergleich zu 2008 darstellt. Besonders die linksextremen Straftaten stiegen um fast 40 Prozent, was besorgniserregend ist für die öffentliche Sicherheit. Welt berichtet, dass über 3.000 Fälle von Gewaltdelikten allein 2023 angezeigt wurden, was die höchste Zahl seit Beginn der Erfassung dieser Taten im Jahr 2001 darstellt.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière äußerte sich schockiert über die steigenden Gewalttaten und wies darauf hin, dass mehr als die Hälfte der Opfer linksextremer Gewalt Polizisten sind. Dies verdeutlicht die wachsende Gefahr für Einsatzkräfte und die damit verbundene Notwendigkeit, deren Schutz zu verbessern. Der Anstieg linksextremer Gewalt zeigt auch, dass in der Gesellschaft eine fehlende Toleranz und mangelndes Verständnis für die Spielregeln des Zusammenlebens vorherrscht.
Weitere Vorfälle in Leipzig
Zusätzlich zu den gewalttätigen Auseinandersetzungen in Leipzig wurde ein 40-jähriger Mann im Güntz-Park schwer verletzt, als ein als Müll gefundener Gegenstand detonierte, den er entsorgen wollte. Der Verletzte wurde in ein Krankenhaus gebracht. Auch hier ist die Suche nach möglichen Tätern aktuell. Radio Leipzig berichtet über die steigende Gewalt und die Bemühungen der Polizei, diese Taten zu verfolgen.
Angesichts der wachsenden Gewalttaten sind präventive Maßnahmen und eine stärkere gesellschaftliche Sensibilisierung gefordert. Die Zivilgesellschaft ist aufgerufen, sich energisch gegen Gewalt und Extremismus zu positionieren und solche Vorfälle nicht zu tolerieren. Die steigende Zahl politisch motivierter Straftaten erfordert ein gemeinsames Handeln von Politik, Polizei und Bürgern.