Die Stadt Lüneburg wird im ersten Quartal 2025 eine neue Gebührenordnung für Anwohnerparken einführen. Der Rat der Stadt hat das entsprechend angepasste Parkplatz-Konzept mit großer Mehrheit beschlossen. Ziel dieser Maßnahmen sind weniger Verkehr und somit auch weniger Abgase sowie zusätzliche Einnahmen von rund 400.000 Euro.
Sowohl Anwohner als auch Gäste müssen mit höheren Parkgebühren rechnen. Künftig wird es drei Parkgebührenzonen statt vier geben. In der ersten Zone steigen die Kosten von 1,40 Euro auf 1,60 Euro bzw. 1,90 Euro pro Stunde, während in der zweiten Zone die Gebühren von 90 Cent auf 1,20 Euro pro Stunde erhöht werden. Die dritte Zone bleibt jedoch bei 60 Cent pro Stunde.
Änderungen für Anwohner und Parkplatzgestaltung
Für Anwohner steigen die jährlichen Gebühren für den Anwohnerparkausweis von 30,50 Euro auf 120 Euro. Zudem wird der Parkraum ausgeweitet: Anwohner in neu ausgewiesenen Straßen erhalten eine schriftliche Benachrichtigung. Die ersten Vorschläge für das neue Konzept wurden bereits Ende 2023 von einem Verkehrsgutachter vorgelegt.
In der politischen Debatte gab es auch Änderungen, wie den Wegfall der Parkplätze auf dem Marienplatz und die vorerst gestoppte Integration der Sülzwiesen ins Bewohnerparken. Die bestehenden Bewohnerparkplätze auf öffentlichen Parkplätzen bleiben unverändert; jedoch gilt für die Musikschule am St.-Ursula-Weg eine Ausnahme: Dort steht der Parkplatz nur ab 18 Uhr für Anwohner zur Verfügung. Alte Bewohnerparkausweise bleiben bis zu ihrem Ablaufdatum gültig, und Anwohner mit geänderten Bereichszugehörigkeiten werden individuell informiert.
Die Umsetzung wurde durch die Bundestagswahl sowie den Winterdienst verzögert. Diese neuen Regelungen zur Parkgebührenanpassung sind Teil eines Trends, der sich in mehreren Städten Deutschlands abzeichnet. Wie der ADAC berichtet, erhöhen immer mehr Kommunen die Gebühren für Anwohnerparkausweise. Gründe hierfür sind der begrenzte Parkraum und der gestiegene Verwaltungsaufwand, was in einigen Städten zu Kosten von bis zu einem Euro pro Tag führen kann.
Mit der neuen Regelung in Lüneburg reiht sich die Stadt in die Liste jener Gemeinden ein, die die Gebührenhoheit für den Bewohnerparkausweis nutzen, welche seit Oktober 2020 den Bundesländern übertragen wurde. Diese Entwicklung könnte auch in naher Zukunft in weiteren Städten wie Köln, Berlin und Potsdam erfolgen, wo geplante Erhöhungen angekündigt wurden.