Vorfall | Umwelt |
---|---|
Uhrzeit | 18:00 |
Ort | Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin, Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 10117 Berlin |
Die Herausforderungen der Energiekrise stehen im Fokus eines Vortrags von Dr. Oxana Timofeeva am 30. Januar 2025 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Der Vortrag ist Teil der KOSMOS-Lesungen und wird von Dr. Stefan Schäfer moderiert. Timofeeva, Senior Associate am Institute of Global Reconstitution (IGRec) und Gastwissenschaftlerin an der UdK Berlin, wird über Energie und Energiegewinnung aus philosophischer Sicht sprechen. Im Rahmen ihrer Diskussion wird sie die Konflikte zwischen Ökonomie und Ökologie thematisieren und die Grenzen der Nachhaltigkeitsbestrebungen im Kontext des Klimawandels, der Umweltverschmutzung und des Verlustes biologischer Vielfalt beleuchten. Der Vortrag findet von 18 bis 19:30 Uhr im Senatssaal der Humboldt-Universität statt und der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
In Deutschland wird mittlerweile mit einer Zunahme extremer Wetterereignisse gerechnet, was die Dringlichkeit der Thematik untermauert. Wissenschaftler, wie Daniela Jakob vom Max-Planck-Institut für Meteorologie, warnen, dass die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und extremen Wetterlagen nicht ignoriert werden dürfen. Ein Ziel, das sich viele Akteure gesetzt haben, ist es, die durchschnittliche Erderwärmung in den kommenden Jahrzehnten unter 2 Grad Celsius zu halten.
Die Rolle der Erneuerbaren Energien
Ein zentraler Bestandteil der Diskussion über den Klimawandel ist der Energiesektor. Dieser wird als Schlüssel zur Erreichung einer klimaneutralen Gesellschaft betrachtet. Der Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Stromverbrauch ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und liegt inzwischen bei über 40%. Um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen, ist eine 100%ige Versorgung mit erneuerbaren Energien erforderlich, einschließlich Strom, Wärme und Kraftstoffe.
Die Nutzung erneuerbarer Energien ist nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein ökonomisches Thema. Laut Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung könnten die globalen Schäden durch Klimawandel bis 2050 200 Billionen US-Dollar erreichen. Im Gegensatz dazu werden die Kosten der Klimaschutzpolitik auf 71 Billionen US-Dollar geschätzt, was zeigt, dass Handeln sich volkswirtschaftlich lohnt. Erneuerbare Energien haben in Deutschland bereits zur Reduktion von 80 Millionen Tonnen CO2-Emissionen im Jahr 2005 beigetragen und deren Beitrag könnte bis 2020 auf 270 Millionen Tonnen pro Jahr steigen.
Herausforderungen und Ausblick
Die Energiewende birgt jedoch auch Herausforderungen. Experten warnen vor der Volatilität der erneuerbaren Energien und der Notwendigkeit, bestehende und neue Stromerzeugungskapazitäten schnell auszubauen. Die Herstellung von grünem Wasserstoff, der für verschiedene Branchen benötigt wird, erfordert ebenfalls erhebliche Mengen an erneuerbarem Strom. Es besteht zudem ein dringender Bedarf an Stromspeichern zur Stabilisierung der Energieversorgung.
Um den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen voranzutreiben, sollen die Kohleverstromung schnell beendet werden und der Kohleausstieg spätestens bis 2038 realisiert werden. Auch die Diskussion über die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken zeigt die Komplexität der energiepolitischen Entscheidungen in dieser Zeit. Trotz der Herausforderungen erkennen immer mehr Fachleute die Notwendigkeit, innovative Lösungen zu finden, um die Ziele der Energiewende zu erreichen und sicherzustellen, dass Deutschland den Anforderungen der Klimakrise gerecht wird.