Im heutigen wirtschaftlichen Kontext zeigt sich, dass die Förderung der Elektromobilität tiefgreifende Auswirkungen auf die Automobilindustrie in Ostdeutschland haben könnte. Dies wird in einem Bericht von der Remszeitung thematisiert. Der strategische Dialog zur Autobranche in Brüssel steht im Mittelpunkt, da er möglicherweise den künftigen Kurs der Fahrzeugproduktion in der Region beeinflusst. Eine Studie warnt vor einem drastischen Anstieg der Jobverluste, sollte die EU tatsächlich einen Rückschritt beim zuvor vereinbarten Verbrenner-Aus von 2035 machen. Experten zufolge könnte der fortgesetzte Ausbau der E-Mobilität bis 2035 jedoch auch Tausende neuer Arbeitsplätze schaffen.
In Ostdeutschland zeigt sich ein großes Potenzial, eine Schlüsselregion für die Automobilindustrie der Zukunft zu werden. Die Region ist bereits von stabilen Rahmenbedingungen und verlässlichen EU-Emissionszielen abhängig. Eine von T&E in Auftrag gegebene Studie analysiert diverse Szenarien bis 2035 und stellt fest, dass eine Verlangsamung des Hochlaufs von Elektroautos möglicherweise bis zu 10.000 Arbeitsplätze kosten könnte.
Jobchancen und Herausforderungen
Bei Beibehaltung der aktuellen Emissionsziele könnte die Region etwa 9.300 neue Jobs generieren, während ambitioniertere Maßnahmen sogar bis zu 11.700 neue Arbeitsplätze schaffen könnten. Ostdeutschland hat dabei nicht nur Vorteile in der Fahrzeugproduktion, sondern auch in wichtigen Industriebereichen wie Halbleitern und der chemischen Industrie, gekoppelt mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien in der Region.
Die Studie von Transport & Environment betont, dass die EU-CO2-Flottengrenzwerte und das Verbrenner-Aus ab 2035 entscheidend für die Emissionsreduzierung auf dem Weg zum Klimaziel 2040 sind. Ein Plan der EU-Kommission zielt darauf ab, die Gesamtemissionen bis 2040 um 90 % im Vergleich zu 1990 zu verringern. Dies wäre nur durch eine drastische Reduktion der Emissionen der EU-Pkw-Flotte um 86 % im Vergleich zu 2015 möglich.
Die Rolle der E-Mobilität
Die E-Mobilität wird als zentrales Element der angestrebten Mobilitätswende gesehen. Der Straßenverkehr verursacht derzeit etwa 95 % der CO2-Emissionen im Verkehrssektor, wobei zwei Drittel davon auf den Personenverkehr entfallen. Eine Analyse der Wirtschaftsdienst verdeutlicht, dass Deutschland bis 2030 mindestens 15 Millionen vollelektrische Autos zulassen möchte. Im Jahr 2022 wurden bereits 470.000 Elektroautos verkauft, und die Zulassungen steigen kontinuierlich.
Die Herausforderung für die Automobilindustrie besteht darin, die Preisparität zwischen Elektrofahrzeugen und Verbrennern bis 2027 zu erreichen, was durch den Markteintritt neuer Wettbewerber wie Tesla und chinesische Hersteller, die den Preisdruck erhöhen, unterstützt werden könnte. Bis 2030 sollen zudem eine Million öffentliche Ladepunkte in Deutschland installiert werden, um der steigenden Nachfrage nach E-Autos gerecht zu werden.
Um die E-Mobilität weiter voranzutreiben, empfiehlt T&E unter anderem eine Reform der Kfz-Steuer, Anpassungen in der Dienstwagenbesteuerung und ein gestaffeltes Anschaffungsprogramm für E-Autos. Diese Maßnahmen könnten wesentlich zur Ankurbelung der E-Automobilnachfrage beitragen und die Branche nachhaltig stärken.