Die Oscar-Verleihung 2025, die am 2. März im Dolby Theatre in Hollywood stattfand, brachte einmal mehr die Sehnsucht um die abgedankten Stars des Kinos zum Ausdruck. Im Rahmen des „In Memoriam“-Segments ehrte Morgan Freeman prominente Persönlichkeiten, die verstorben sind. Besonders im Fokus stand Gene Hackman, der mit zwei Oscars ausgezeichnet wurde und als großzügiger Darsteller in die Filmgeschichte eingegangen ist. Freeman beschrieb Hackman, der für seine Rollen in „The French Connection“ und „Unforgiven“ ausgezeichnet wurde, als einen bedeutenden Künstler, dessen Einfluss auf Filme unübersehbar ist. Begleitend wurde Mozarts „Requiem – Lacrimosa“ gespielt, was jedoch von einigen Zuschauern als zu düster empfunden wurde.

Doch nicht nur die Ehrung von Hackman stieß auf Interesse. Während des „In Memoriam“-Segments wurden auch Legenden wie James Earl Jones, Maggie Smith, Gena Rowlands und Donald Sutherland gewürdigt. Quincy Jones erhielt eine besondere Hommage durch Oprah Winfrey und Whoopi Goldberg, die seine bedeutenden Beiträge zur Film- und Musikindustrie hervorhoben. Trotz der sorgfältigen Auswahl war die Zuschauerschaft geteilter Meinung über die Vertretung der verstorbenen Stars.

Kritik am Fehlen von Stars

Eine erhebliche Kritik richtete sich auf die nicht berücksichtigten Namen, die im Gedenksegment fehlten. Zu den Ausgelassenen zählen Michelle Trachtenberg, Shannen Doherty, Tony Todd, Olivia Hussey, Bernard Hill und Alain Delon. Trachtenberg, die im Alter von 39 Jahren verstarb und vor allem für ihre Rollen in „Buffy“ und „Gossip Girl“ bekannt war, wurde von einem Fan auf X besonders hervorgehoben. Viele Zuschauer waren der Meinung, dass Trachtenberg eine Erwähnung verdient hätte, ebenso wie Tony Todd, bekannt aus dem Horrorfilm „Candyman“.

Die Diskussion um die Kriterien für die Auswahl der geehrten Persönlichkeiten ist nicht neu. Die genauen Auswahlkriterien sind nicht öffentlich einsehbar, was stets zu Kontroversen führt. Historisch gesehen sind oft Oscar-Nominierte oder Mitglieder der Academy bevorzugt worden. So blieben beispielsweise Peggy Lee und Dorothy Malone, Oscar-Gewinnerin von 1957, bei vergangenen Verleihungen unberücksichtigt, was Unverständnis auslöste.

Das In Memoriam-Segment im Kontext

Das „In Memoriam“-Segment, das seit 1994 Bestandteil der Oscars ist, soll den Verstorbenen des Filmgeschäfts Respekt zollen. Solche Segmente sind auch bei anderen großen Preisverleihungen, wie den Emmys oder Grammys, verbreitet. In der Regel wird das Segment von einer Kommission verantwortet, die eine lange Liste der Verstorbenen zusammenstellt und diese auf etwa 40 bis 45 Namen eingrenzt, um sie in einem Montageformat von drei bis vier Minuten zu präsentieren. Einzigartige Tributen sind für besonders markante Persönlichkeiten üblich und gesondert von diesen Segmenten zu betrachten.

Die Entscheidungen über die Aufnahme im „In Memoriam“-Segment basieren auf den Beiträgen der Personen zur Filmindustrie, jedoch ist die Diskussion um die Vertretung lebhaft und von emotionalen Reaktionen geprägt. Die Abwesenheit von bestimmten Namen lässt oft aufhorchen und führt nicht selten zu öffentlicher Kritik. Auch in diesem Jahr war die Debatte über die Auswahlkriterien und die abwesenden Stars ein beherrschendes Thema nach der Verleihung.

Die Oscar-Verleihung 2025 hat erneut auf die Herausforderungen und die Sensibilität in der Durchführung des „In Memoriam“-Segments hingewiesen, die sowohl Ehrfurcht als auch Kontroversen hervorzuführen vermag.