Der Olivenölmarkt kämpft mit ernsten Herausforderungen, die durch den Klimawandel und extreme Wetterbedingungen verursacht werden. Verbraucher in Deutschland sehen sich gegenüber hohen Preisen konfrontiert, die in den letzten Jahren signifikant gestiegen sind. Laut tagesschau.de hat sich der Preis für 100 kg Olivenöl „Virgen extra“ in Spanien innerhalb eines Jahres teilweise halbiert, jedoch liegt er in Deutschland weiterhin 37 Prozent über dem Vorjahr.
Die Erntebedingungen in Spanien sind angespannt. Extreme Hitze- und Dürreperioden haben die Olivenproduktion stark beeinträchtigt. In der vergangenen Saison fiel der Ertrag von 14 Millionen Kilo auf etwa 7 Millionen Kilo. Nachhaltige Anbaupraktiken werden immer wichtiger, da die Klimaänderungen die traditionellen Anbaumethoden in Frage stellen.
Ernte und Qualität
Derzeit sind die letzten Erntetage der Saison in Cordoba, wo die Finca von Belen Luque und Rafael Gálvez die letzte Olivensorte, die Arbequina, erntet. Trotz der erschwerten Bedingungen bewertet die Finca die aktuelle Saison als durchschnittlich mit guter Ölqualität. Dennoch äußern die Betreiber Bedenken hinsichtlich künftiger Ernten und der Notwendigkeit, hitzeresistentere Sorten zu züchten.
Aufgrund der extremen Wetterbedingungen und vernichtenden Hitze hat die Forschungsgruppe UCOLIVO an der Universität Córdoba eine Studie gestartet, um hunderte Olivenarten weltweit zu untersuchen. Der Fokus liegt auf Resistenzen gegen Hitze, Kälte und Wassermangel, und es stehen bereits etwa 1.000 Bäume in einer Keimplasma-Bank für Forschungszwecke bereit.
Preisentwicklung und Konsumverhalten
In den letzten Jahren ist der Konsum von Olivenöl in Europa um etwa ein Viertel gesunken. Laut deutschlandfunk.de sind die Preise in Deutschland seit 2020 um 45 Prozent gestiegen. Dies hat sowohl zu einem Rückgang des Konsums als auch zu einer Zunahme von Diebstählen geführt. Die Stiftung Warentest berichtet, dass die Qualität des Olivenöls abgenommen hat, wobei viele Produkte in der höchsten Güteklasse als mangelhaft bewertet wurden.
Die chemische Zusammensetzung des Öls leidet ebenfalls unter Klimafaktoren. So zeigt eine Studie aus Portugal, dass der Gehalt an Polyphenolen – wichtigen Antioxidantien im Olivenöl – durch Hitzestress um ein Sechstel gesenkt wurde. Dies hat Auswirkungen auf den Geschmack und die gesundheitlichen Vorteile des Öls.
Strategien zur Anpassung an den Klimawandel
Angesichts der steigenden Anforderungen an den Olivenanbau ist es notwendig, Anpassungsstrategien zu entwickeln. Diese sollten unter anderem den Einsatz von intelligenten Bewässerungssystemen, die Pflanzendiversifizierung und nachhaltige Anbaumethoden umfassen. Laut das-wissen.de sind effektive Wassermanagementstrategien entscheidend, um den Anforderungen des Klimawandels gerecht zu werden.
Darüber hinaus müssen Landwirte innovative Technologien nutzen, um wetterbedingte Herausforderungen besser zu meistern. Maßnahmen wie die Entwicklung resistenter Saatgutsorten und die Verbesserung von Bewässerungssystemen sind erforderlich, um die Resilienz der Landwirtschaft zu stärken und die Qualität des Olivenöls zu erhalten.
Die Unsicherheit über die Zukunft des Olivenanbaus bleibt bestehen, wobei die landwirtschaftlichen Akteure intensiver zusammenarbeiten müssen, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Nur durch kontinuierliches Engagement und Unterstützung können die Herausforderungen gemeistert und die Olivenölproduktion gesichert werden.